Ich darf noch an die Ausführungen meiner Kollegin Rebecca Kirchbaumer anschließen: Ich freue mich, dass das Thema Militärmusiken Gott sei Dank schon in der letzten Legislaturperiode positiv gelöst wurde (Zwischenrufe der Abgeordneten Plessl und Scherak) und somit der Erhalt der Militärmusiken in allen Bundesländern – und zwar in voller Spielstärke – sichergestellt wurde. Mittlerweile haben fast alle Militärmusiken wieder ihre volle Spielstärke erreicht; derzeit sind es über 430 Musikerinnen und Musiker.
Neben der großen Tradition, die sie pflegen, haben sie aber auch weitere wichtige Aufgaben in allen unseren Bundesländern: Sie sind ein wichtiger Partner für die vielen Musikkapellen und Blasorchester im ganzen Land. Wir haben in Österreich über 140 000 Musikerinnen und Musiker in weit über 2 000 Musikkapellen im Blasmusikverband und zusätzlich 94 000 Kinder in der Blasmusikjugend, in Jugendorchestern und -ensembles.
Viele Mitglieder der Militärmusik bleiben ihren Musikvereinen erhalten oder kehren dann mit noch höherem Niveau in ihre Blasorchester zurück: als musikalisches Vorbild für Jüngere, als Lehrer oder auch als Kapellmeister und Dirigenten, die diese Tradition jung und lebendig halten und auch neue Impulse mitbringen.
Einige wiederum setzen während beziehungsweise nach der Militärmusik ihren Weg an einer Musikuniversität fort. Ein Geiger oder Klarinettist kann seine musikalische Karriere nur dann ernsthaft weiterverfolgen, wenn er während seiner Zeit beim Bundesheer auch weiterhin seine täglichen Übungsstunden fortsetzen kann, so wie das auch im Spitzensport nicht anders möglich ist. Und man sieht es ja: In vielen Profiorchestern sitzen ehemalige Mitglieder der Militärmusik.
Zum Schluss möchte ich an eines erinnern: Im internationalen Vergleich ist die Verankerung der Musik in der Bevölkerung nirgends so stark wie in Österreich. Das ist deshalb so, weil viele vermeintlich kleine Mosaiksteine über Jahrzehnte dazu beigetragen haben. Auch die Militärmusik ist solch ein Mosaikstein, und ich als Kultursprecherin der ÖVP sehe es als persönlichen Auftrag, möglichst viele dieser Bereiche weiter zu stärken und miteinander zu vernetzen. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
11.48
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.
Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen, seinen Bericht 22 der Beilagen hinsichtlich der Bürgerinitiativen 1 bis 19, 21, 23 und 24, 26 bis 29 sowie 31 und 32 zur Kenntnis zu nehmen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die sich für die Kenntnisnahme aussprechen, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen.
Erstattung eines Vorschlages für die Ernennung eines Mitgliedes des Verfassungsgerichtshofes
Präsidentin Doris Bures: Nun gelangen wir zum 2. Punkt der Tagesordnung.
Entsprechend der Vereinbarung der Klubs schlage ich gemäß § 59 Abs. 3 der Geschäftsordnung zu diesem Tagesordnungspunkt die Durchführung einer Debatte vor.
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