Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll15. Sitzung, 21. März 2018 / Seite 64

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Zum Tourismus möchte ich jetzt ein paar Worte verlieren. Es geht um 120 Millionen Euro. Es gibt viele, die jetzt natürlich fragen: Ist das wirklich notwendig? Brauchen wir diese Entlastung wirklich? Wir haben doch Rekordzahlen, was die Nächtigungen und die Auslastung anlangt! – Das stimmt alles, vor allem wenn man mein wunderschönes Heimatbundesland Salzburg anschaut. Wir erreichen nicht nur im Winter großartige Nächtigungszahlen, wir schaffen auch eine Steigerung im Sommertourismus um 3,8 Prozent. Man merkt, dass die Ganzjahresstrategie unseres Landeshauptmannes Wilfried Haslauer endlich Früchte trägt. Das ist eine gute Ausgangslage, zweifelsohne, aber bitte vergessen wir nicht: Im Tourismus geht es um etwas anderes, nämlich nicht um die Zahl der Nächtigungen, sondern um die wirtschaftliche Ertragskraft, die der zentrale Indikator für die touristische Bilanz ist, und um nichts anderes!

Wir haben im Tourismus eine niedrige Eigenkapitaldecke, wie unser Tourismus­sprecher Obernosterer schon angesprochen hat. Es wird alles investiert: Es wird in die regionale Wirtschaft, den Tischler, den Installateur et cetera investiert. Das muss auch sein, weil nämlich im Tourismus eine unheimliche Konkurrenz durch Buchungsplatt­for­men gegeben ist. Das Urlaubsverhalten wird immer volatiler, es gibt überhaupt keine Garantie dafür, dass Menschen bei uns in Österreich Urlaub machen. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Sie machen einmal dort Urlaub und einmal da und in der Regel jetzt eher kürzer, dafür öfter. Wir müssen uns und vor allem unsere Betriebe müssen sich immer wieder aufs Neue beweisen.

Frau Minister Köstinger hat schon ein sehr gutes Beispiel gebracht: Einem Hotel mit circa 70 Betten bei einer Auslastung von 180 Tagen Vollbelegung, 80 Euro für die Halbpension, stehen jetzt 15 000 Euro mehr zur Verfügung. Auch kleinere Betriebe – ich möchte das nicht so süffisant abtun wie der Kollege von der SPÖ – haben einige Tausend Euro mehr zur Verfügung, und das ist großartig für die Betriebe. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Gar nicht zu reden brauche ich von der Verwaltungsvereinfachung durch diese Sen­kung der Umsatzsteuer, die natürlich auch eine Rolle spielt.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass die Nächtigungszahlen nicht gottgegeben sind, unsere Betriebe müssen sie sich jedes Jahr aufs Neue erkämpfen. Dafür braucht es Investitionen und dafür schaffen wir die Rahmenbedingungen für unser wunder­schönes Land. Diese Regierung hält ihre Versprechen. – Danke für die Aufmerk­samkeit. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

13.15


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Andreas Kühberger. – Bitte.


13.15.38

Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Die Senkung der Umsatzsteuer von 13 auf 10 Prozent haben wir schon in unserer Wahlkampagne ange­kündigt. Diese Entlastung ist sehr, sehr wichtig und dringend notwendig für unsere Beherbergungsbetriebe, weil wir im internationalen Rahmen wettbewerbsfähig bleiben müssen und weil wir die Tourismusdestination Österreich stärken und erhalten müs­sen. Jeder Euro, der dadurch mehr eingenommen wird und vor allem auch übrig bleibt – er bleibt in Zukunft ja übrig! –, wird eins zu eins – traue ich mich zu sagen – in unsere Betriebe investiert. Das sind, die Frau Ministerin hat es gesagt, 120 Millionen Euro. Diese bleiben in den Gemeinden, bleiben in der Region, die Wertschöpfung zeigt sich dort.

 


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