Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll15. Sitzung, 21. März 2018 / Seite 181

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eine dicke Pension nach Hause tragen können. (Beifall bei den NEOS sowie des Abg. Noll.)

Es handelt sich bei der Sozialversicherung um ein System der Umverteilung, und zwar von Arm zu Reich. Die roten und schwarzen Parteigänger stopfen sich das Geld in die Taschen und die Bürgerinnen und Bürger dürfen das bezahlen.

In vielen der geprüften Einheiten steigen sogar diese Pensionen noch. Wäre Rudi Hundstorfer noch hier, würde er mir sagen, all das sind Auslaufmodelle – das ist aber nicht wahr!

Der Rechnungshof zeigt jedes Jahr auf, wo da Reformen möglich wären, wo Ein­schnitte möglich wären, es passiert aber nichts. Rot und Schwarz schützen die Parteigänger und die FPÖ schaut, wie sie ihre Leute am schnellsten dorthin bekommt, wo das Geld abgezogen werden kann. Deshalb passiert da leider nichts. (Beifall bei den NEOS.)

19.57


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Wolfgang Zinggl. – Bitte.


19.57.51

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (PILZ): Für mich gibt es im Zusammenhang mit dem Einkommensbericht der öffentlich Bediensteten ein Thema, das wirklich zum Himmel schreit, das sind die exorbitanten Gehälter der geschäftsführenden Direktoren und Direktorinnen. (Abg. Rädler: Peter ist in Alpbach!) Wir finden sie in allen Be­reichen, Kollege Knes hat die Bundesforste genannt, aber man kann alle möglichen Bereiche aufzählen.

Ich konzentriere mich jetzt stellvertretend auf den Kulturbereich, da ich seit 15 Jahren genau das kritisiere – das ist der Zeitraum, seitdem die Bundesmuseen ausgegliedert sind. In dieser Zeit hat sich daran nichts geändert, ganz egal, ob es schwarze oder rote Minister, Ministerinnen waren, ganz egal, welche Regierungsfraktion. Immer haben alle versprochen, das muss sich ändern, und geändert hat sich nichts.

Es gibt da immer Spitzenreiter, diesmal ist es die Direktorin des Technischen Museums in Wien, die mit 300 000 Euro Gesamteinkommen an das Gehalt des Bundeskanzlers ganz knapp heranrückt. Das Interessante daran ist, dass diese Beträge zustande kommen, da noch mit Prämien und Jubiläumszuwendungen aufgefettet wird.

Für mich stellt sich da schon die Frage, wofür es diese Prämien in diesem Bereich überhaupt braucht, wenn die Gehälter ohnehin schon so hoch sind und vor allen Dingen deswegen so hoch sind, damit diese leitenden Funktionen nach bestem Wissen und Gewissen ausgeübt werden sollen. Da kann ich dann nicht sagen: Wenn ihr das wirklich so macht, wie wir das gerne hätten, nämlich nach bestem Wissen und Gewissen, dann bekommt ihr noch eine Prämie.

Das ist irgendwie nicht ganz einleuchtend und es konnte mir noch nie jemand erklären, warum man Verbesserungen im Programm oder eine Steigerung der Besucherzahlen noch extra entlohnen muss.

Es ist auch wahnsinnig schwierig, dies den Angestellten der Bundesmuseen, die nach wie vor, seit 15 Jahren, auf einen Kollektivvertrag warten, zu erklären. Es ist auch wahnsinnig schwierig, ihnen zu erklären, warum die Direktoren und Direktorinnen in ähnlichen Museen in Europa weniger verdienen, etwa im Prado in Madrid 160 000 Euro oder in der Tate Gallery in London 120 000 Euro oder im Louvre 150 000 Euro im Jahr. Das Deutsche Museum in München hat 1,5 Millionen Besucher, das Technische Museum ungefähr 300 000 Besucher, und auch von der Fläche her ist


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