Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung, 22. März 2018 / Seite 47

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Insgesamt sind für Familien im Jahr 2018 für Transferleistungen und Sachleistungen rund 7,3 Milliarden Euro und für 2019 rund 7,28 Milliarden Euro budgetiert. Mit 1. Jän­ner 2019 tritt der Familienbonus Plus in Kraft. Familien mit einem Bruttoeinkommen von circa 1 700 Euro erhalten 1 500 Euro pro Jahr pro Kind, das bis 18 Jahre, und da­nach sind es 500 Euro.

Frau Heinisch-Hosek, wenn Sie immer meinen, der Familienbonus komme nur den Großverdienern, den Reichen zugute, dann muss ich Sie jetzt wirklich einmal fragen: Mit 1 700 Euro brutto, ist man da ein Großverdiener? Ist man da reich in Ihren Augen? Wo leben Sie denn eigentlich?! (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Rendi-Wagner: Aber es gibt noch Ärmere! – Zwischenrufe der Abgeordneten Heinisch-Hosek und Drozda.)

Insgesamt profitieren 950 000 Familien und 1,6 Millionen Kinder von dieser Maßnahme in einem Umfang von 1,5 Milliarden Euro im Jahr.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist die größte steuerliche Familienent­lastung seit Jahrzehnten! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Damit wird auch endlich eine Maßnahme gegen die langjährige steuerliche Benach­teiligung von Eltern gesetzt. (Abg. Heinisch-Hosek: Bitte?!) Naturgemäß, Frau Heinisch-Hosek, können bei der steuerlichen Entlastung nur jene profitieren (Abg. Heinisch-Hosek: Der Bonus ist nicht gegenfinanziert! Haben Sie das schon nach­ge­lesen?), die auch Steuern zahlen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Muchitsch, Rendi-Wagner und Rossmann.) Nur jene, die auch Steuern zahlen, können jetzt bei dieser Steuerentlastung profitieren, und jene mit einem geringen Einkommen – allein­erzie­hende Mütter und Väter und Alleinverdiener – profitieren mit 250 Euro jährlich. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: Ein Sechstel des anderen Betrags!)

Es wird nicht nur Geld für unsere Familien ausgegeben, es wird auch gespart. Durch die Indexierung der Familienbeihilfe, die ins Ausland fließt, werden rund 114 Mil­lio­nen Euro gespart, und das bleibt für uns, für unsere österreichischen Familien. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: Das werden sie europarechtlich noch prüfen!)

Positiv ist auch, dass das Nulldefizit angepeilt wird. Es muss Schluss sein mit der jahrzehntelangen Schuldenpolitik. Wir müssen endlich aufhören, auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder zu leben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine Steuerentlastung für Familien wurde schon jahrelang angekündigt, und jetzt ist es so weit. Das waren wir unseren Familien schuldig. – Danke schön. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

11.11


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Michael Bernhard. – Bitte.


11.11.58

Abgeordneter Michael Bernhard (NEOS): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Staats­sekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zu­seher! Ich möchte mit einem Bekenntnis beginnen, weil sich bei dem Thema Familien­bonus verschiedenste Dinge miteinander vermengen und für uns NEOS zwei Dinge sehr wichtig sind: Das eine ist, dass wir uns zu einer Familie bekennen, die Wahl­freiheit hat, auch in der Kinderbetreuung, in der Zeit, wie lange oder wie kurz eine Frau oder ein Mann zu Hause sein will. Das ist für uns uneingeschränkt ein wesentliches Merkmal der modernen Familie. Der zweite Punkt ist, dass wir uns uneingeschränkt zur Entlastung bekennen. Das sind zwei Elemente, die Sie auch als Argument für den


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