Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung, 22. März 2018 / Seite 56

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

11.38.35

Abgeordnete Stephanie Cox, BA (PILZ): Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Welche Bildung braucht die Zukunft? Das ist eine Frage, die nicht nur wir hier im Hohen Haus uns stellen, in den Ausschüssen, in den vielen Gesprächen auch über die Fraktionen hinaus, sondern auch viele sogenannte ExpertInnen und ForscherInnen draußen. Manche Daten und Fakten liegen bereits auf dem Tisch, aber so manches kann man schwer vorhersagen, wie beispielsweise: Welche Fähigkeiten brauchen eigentlich SchülerInnen in Zukunft?

Mehr als 50 Prozent der Jobs, die diese jungen Menschen einmal innehaben werden, gibt es nämlich noch gar nicht. Man weiß noch nicht genau, welche Fähigkeiten sie brauchen, aber manche Stimmen sagen: Fähigkeiten des kritischen Denkens wären nicht schlecht, Kreativität, Problemlösungsfähigkeit und Teamfähigkeit. Ich kann Ihnen vorhersagen: Die gleiche Sprache zu sprechen ist sicher von Vorteil, aber auch wenn man zum Beispiel in der gleichen Klasse sitzt.

Ich als junge Abgeordnete hier in diesem Hohen Haus sehe mich als wichtige Zeit­zeugin dieses digitalen Zeitalters, als Digital Native, die den digitalen Wandel als Chance und nicht als Nachteil sieht, und als solche möchte ich auch hier sprechen, weil die Digitalisierung gerade im Bildungsbereich eine zentrale Rolle spielt. (Abg. Neubauer: Für die Jugend?) Das vermisse ich in diesen Berechnungen.

Sie spielt nicht nur eine zentrale Rolle, sondern wir müssen da jetzt schon investieren. Wir können nicht erst in Jahren oder Jahrzehnten draufkommen: Ups, da hätten wir ja etwas machen können! Die Schule soll ein Ort sein – da bin ich ganz bei Ihnen, meine Kolleginnen und Kollegen –, an dem man Lesen, Schreiben, Rechnen lernt. Die Grund­kompetenzen, all das muss natürlich im Rucksack drinnen sein. Das ist als Basis wichtig.

Wir müssen uns daher anschauen, welche Innovationen wir in die Klassenräume brin­gen müssen, damit Wissensvermittlung schneller, besser und auch anders statt­finden kann. Wir haben die Mittel bereits, aber das Geld ist noch nicht in der Menge da, in der wir es in den Klassenzimmern brauchen. Ich war mit ein paar Kollegen vom FID-Ausschuss in einer Klasse einer Neuen Mittelschule im 16. Bezirk, und dort wird mit gewissen Mitteln gearbeitet. Es müssen nicht unbedingt Tablets sein, aber das sind technologische Werkzeuge, mit denen man auch Menschen, die nicht die gleiche Sprache sprechen oder noch nicht so weit sind, unterstützen kann. Das ist sehr, sehr wichtig und es funktioniert.

Nur, in dieser Schule waren es wieder ein Lehrer und ein Direktor, die sich dahin­tergeklemmt haben. Das System ist noch nicht so weit, dass wir hier die richtigen Weichen stellen, dass es zu einer Selbstverständlichkeit wird, dass wir technologische Werkzeuge und die dazugehörige Software verwenden. Ich bin echt enttäuscht, dass wir da noch nicht viel weiter sind. Das sehe ich leider auch nicht im Budget. Wo ist das drinnen? Es wird eine Stiftung abgedreht – und da muss ich Frau Gamon recht geben, sie wird abgedreht –, bei der es um Innovation geht. Ich glaube, da müssen wir investieren, da können wir nicht sagen, ja, schauen wir einmal. Innovation kann nicht warten. (Beifall bei der Liste Pilz und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Neubauer.)

Aber zurück in den Klassenraum, zum Thema Integration: Ich kann Sie beruhigen, Inte­gration ist ein langjähriger Prozess, aber Integration kann auch sehr wichtig für die Innovation sein. Ich habe ein Bild von Sergey Brin mitgenommen (Fotos der genannten Personen in die Höhe haltend), Mitbegründer von Google. Das ist Ali Mahlodji, einer der bekanntesten Start-up-Gründer in Österreich, auch Migrant, Arianna Huffington, Migrantin, Jan Koum, einer der WhatsApp-Gründer, auch Migrant, Elon Musk, der uns


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite