Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung, 17., 18. und 19. April 2018 / Seite 169

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nicht auf dem Rücken der nächsten Generation finanzieren, darum wollen wir die Ener­giewende auch ohne neue Steuern schaffen.

Die Zerstörung der Umwelt, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, macht nicht an Staatsgrenzen halt. Die stärksten Auswirkungen von Umweltzerstörungen erleiden die Ärmsten in den armen Ländern der Welt. Darum möchte ich Ihnen, Frau Ministerin Köstinger, heute ganz herzlich dafür danken, dass Ihre Umweltpolitik auch diesen inter­nationalen Aspekt ganz stark berücksichtigt. Die Frau Ministerin war es, die Ungarn ge­klagt hat, weil für das Kernkraftwerk Paks II Beihilfen von Ungarn gekommen sind.

Unsere Ministerin wird es auch sein, die im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft dafür Sorge tragen wird, dass das Ende des fossilen Zeitalters nicht nur für Österreich ge­kommen ist, sondern für die gesamte Europäische Union kommt.

Vielleicht noch ein letzter Punkt – Frau Kollegin Griss hat das auch angesprochen –: Es geht auch um eine Verhaltensänderung. Umweltprobleme haben oft ethische Wur­zeln. Es geht um die Veränderung des Verhaltens des Einzelnen. Darum erlaube ich mir, hier mit dem Zitat eines orthodoxen Patriarchen zu enden, der auf einer Umwelt­konferenz Folgendes gesagt hat:

Damit der Umweltschutz nicht oberflächlich bleibt, braucht es – und dann nennt er drei Punkte – eine Veränderung vom Konsum zur Bescheidenheit, von der Habgier zur Freigebigkeit und von der Verschwendung zum Teilen. – Zitatende. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

17.02


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter An­dreas Kollross. – Bitte.


17.02.30

Abgeordneter Andreas Kollross (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Die Regie­rungskollegen (auf die leeren Plätze auf der Regierungsbank weisend) haben Sie ja anscheinend im Stich gelassen. Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie und vor den Fernsehschirmen, sofern Sie noch nicht wegge­schaltet haben! Herr Kollege Lettenbichler, ich muss noch eine Anmerkung zu Ihnen machen – ich weiß jetzt gar nicht, ob Kollege Lettenbichler im Saal ist, aber ich mache sie trotzdem –, weil Sie sich über die Fotomontage so lustig gemacht haben. Ich finde es alles andere als lustig, dass im Umfeld eines Bundeskanzlers oder möglicherweise sogar im Auftrag eines Bundeskanzlers – man weiß es ja nicht – unter dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht, Fotos manipuliert werden. (Zwischenrufe der Ab­geordneten Hafenecker und Höbart.)

Ich finde es alles andere als lustig und ich finde es alles andere als in Ordnung, dass man da nur so drüberstreift. Wenn jemand schon Fotos deswegen manipuliert, nur weil ihm der Hintergrund nicht passt, dann möchte ich gar nicht darüber nachdenken, was er bereit ist, sonst noch zu tun, wenn ihm das eine oder andere nicht passt, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

Frau Ministerin! Ich habe auch etwas den Eindruck, dass Sie mit Herrn Kurz – das ist heute von anderen Rednerinnen und Rednern ebenfalls schon gesagt worden – so ei­nen Wettbewerb veranstalten, nämlich: Wer kann am längsten reden und am wenigs­ten sagen? (Rufe bei der ÖVP: Die SPÖ!) Momentan führen Sie, was Sprechblasen, Worthülsen und Ankündigungen betrifft, aber das liegt wohl daran, dass sich der Kanz­ler ja eher dem Schweigen verschrieben hat.

Sie umschreiben das zwar oft wunderbar mit Wörtern wie ambitioniert, engagiert, Leuchttürmen, Meilensteinen und so weiter und so fort, wenn es aber um das Konkrete geht, dann wird entweder erst einmal evaluiert oder es wird gerade ausgearbeitet oder


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