Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung, 17., 18. und 19. April 2018 / Seite 538

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sein. Diese Frau hat damals noch nicht gewusst, dass es vielen Frauen so ergeht. Da­durch, dass dann offen über diese Themen gesprochen worden ist, dadurch, dass man aufgeklärt hat, ist ihr im Nachhinein geholfen worden.

Es gibt tolle Projekte in Österreich. In Kärnten zum Beispiel ist unsere Landeshaupt­mannstellvertreterin Beate Prettner ganz intensiv dahinter. Wir sind nach Oberöster­reich die Nummer zwei im Bereich Gesunde Gemeinde. Wenn man einfach zur Bevöl­kerung rausgeht, wenn man in Landgasthäusern Vorträge hält, wenn auf einmal Nach­barn, Freunde, Bekannte ganz offen über Gesundheitsthemen reden, wenn Tabuthe­men abgebaut werden, dann ist das auch Gesundheitspolitik. Also: mehr Geld für die Prävention! (Beifall bei der SPÖ.)

15.39


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mar­chetti. – Bitte.


15.39.29

Abgeordneter Nico Marchetti (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Lieber Kollege Kucher, wie man ein Plus von 670 Millionen Euro im Bildungsbereich als Kürzung darstellen kann, das ist, glaube ich, ein intellektueller Kunstgriff, den nur Sie verstehen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Kommen wir zum Gesundheitsbereich: Gerade junge Menschen beschäftigen sich mit ihrer Gesundheit leider erst dann, wenn sie krank werden, und zu oft nehmen wir Ge­sundheit als zu selbstverständlich wahr. Gleiches gilt bisher leider auch für unser Ge­sundheitssystem. Solange es sich irgendwie ausgeht, reden wir nicht darüber, aber ir­gendwann wird es halt zu spät sein. Als einer der jüngsten Abgeordneten im Hohen Haus bin ich wirklich sehr froh, dass die Bundesregierung das jetzt anders macht und dieses heiße Eisen endlich anpackt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Zwei Zahlen bringen die Herausforderungen, vor denen unser Sozial- und Gesund­heitssystem steht, glaube ich, am besten auf den Punkt, und zwar: Von 2006 bis 2016 ist die Anzahl der Pensionisten um 45 Prozent gestiegen und die Anzahl der Pflege­geldbezieher um 35 Prozent. Dieser Trend nennt sich demografischer Wandel, und der ist unbestritten, und Gott sei Dank ist es auch unbestritten, dass wir unser Gesund­heitssystem so ausrichten, dass wir dem gerecht werden. Dabei geht es zum Beispiel um die Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters, um den Kampf gegen Sozial­missbrauch oder um die Abschaffung jeglicher Pensionsprivilegien.

Es geht aber auch um die Reform der Sozialversicherungen. 22 Sozialversicherungs­träger sind für so ein kleines Land wie Österreich einfach zu viel. Fünf sind ausrei­chend, damit schaffen wir eine effizientere Verwaltung und endlich auch eine überfäl­lige Harmonisierung der Leistungen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.) So können wir dieses System auch langfristig für künftige Generationen absi­chern.

Veränderungen brauchen immer einen klaren Kopf und da wie dort auch eine Ab­rüstung der Worte, glaube ich. Das wird notwendig sein, denn das Gesundheitssystem auf neue Beine zu stellen, ist eine Mammutaufgabe. Ich meine, es ist nicht notwendig, dass diese Mammutaufgabe einem parteipolitischen Hickhack zum Opfer fällt.

Daran, ob wir diese Reform schaffen, werden wir eines Tages gemessen werden, und ich glaube, vollkommen zu Recht. – Packen wir es an! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

15.42


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Nussbaum. – Bitte.

 


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