Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung, 7. September 2018 / Seite 110

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für unser Land gut ist. Weil doch die anderen Geheimdienste kein Vertrauen mehr haben und uns nix mehr zukommen lassen, außer unverfänglichen Wetterdaten. Ja, ich weiß schon, was du wieder sagen willst.

‚Stimmt alles gar nicht! Das sind gewisse Medien, die … sagen wir einmal sehr unvollständige Darstellungen des tatsächlichen Sachverhalts geben.‘“ – Zitat Herbert Kickl im „Report“ mit Susanne Schnabl am 26. Juni. (Abg. Ries: Gehört das zur Sache? – Abg. Gudenus: Schreiben wir einen eigenen Brief!)

„Diese Medien sind aber auch lästig mit ihrer Aufdeckerei, nicht wahr? Vor allem die Washington Post erscheint mir ein besonders ,gewisses‘ Medium zu sein. Das sind wahrscheinlich nicht einmal mehr stichhaltige Gerüchte, die da publiziert wurden.

Aber trotz des ganzen Schlamassels, das jetzt durch den Untersuchungsausschuss ans Tageslicht befördert wird, muss ich dich explizit in Schutz nehmen. Du kannst nix dafür. Es ist doch wie in dem Gleichnis vom Frosch und dem Skorpion. Der Frosch will den Skorpion eigentlich gar nicht am Rücken über das Wasser tragen, vor lauter Angst, er könnte gestochen werden. Bei erster Gelegenheit sticht der Skorpion dennoch zu und erklärt dem Frosch: ‚Was hast du denn gedacht? Ich bin ein Skorpion, das liegt in meiner Natur.‘“ (Abg. Belakowitsch: Das ist ja keine Leseübung da herinnen!)

„Also frage ich mich als interessierte Staatsbürgerin: konnte oder wollte der Frosch, in unserem Fall der Schutzheilige aller Routenschließer Sebastian Kurz – konnte oder wollte er nicht wissen, welcher Natur ein Skorpion ist?

Nicht-Können zeugt von Unfähigkeit, Nicht-Wollen von Amoral. Beides ist übrigens keine Option für einen Kanzler.“ (Abg. Lausch: Ist das ein Bewerbungsschreiben für die SPÖ?)

„In diesem Sinne wünsche ich dir fröhliches Philosophieren ob der Natur des Frosches und weiterhin viel Spaß im ministerialen Sattel – solange du dich noch halten kannst.

Liebe Grüße,

Cousine Daniela“

(Beifall bei Abgeordneten von SPÖ und Liste Pilz. – Abg. Neubauer: Kindergarten! – Abg. Lausch – in Richtung SPÖ –: Die würde super zu euch passen! – Weitere Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

Sehr verehrter Herr Bundesminister! Ich lasse den Brief Ihrer Cousine unkommentiert, allerdings ist mir beim Vorlesen vor dem inneren Auge ein Bild erschienen (Abg. Haider: Da bist lachert g’worden beim Vorlesen!): Es gab noch nie einen Skorpion, der sich in einen Frosch verwandelt hat. Sie könnten allerdings das Gift aus dem Stachel entfernen und in ein antitoxisches Fluid der menschlichen, rechtskonformen Politik und Staatsmännischkeit verwandeln. (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ und Liste Pilz. –– Abg. Bißmann überreicht Bundesminister Kickl das genannte Schriftstück.)

14.16


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Maurice Androsch. – Bitte.


14.16.23

Abgeordneter Ing. Maurice Androsch (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Regie­rungsmitglieder! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren an den Fernsehgeräten und Zuhörer hier im Saal! Am 28. Februar dieses Jahres hat im BVT, im Nachrichtendienst unserer Republik, dort, wo die wichtigsten Geheimdienst­tätigkeiten ausgeführt werden, eine Hausdurchsuchung stattgefunden. Diese hat große Aufmerksamkeit erregt.

 


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