Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll39. Sitzung, 26. September 2018 / Seite 33

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rationen, und die Generation Z ist, wie Sie wissen, jene, die momentan dazu motiviert werden muss, in die Lehre zu gehen. Das heißt, wir müssen schauen: Was motiviert junge Leute, was motiviert die Generation Z? – Es sind nicht vor allem die Karriere, das Geld, sondern vor allem Sinnstiftung und natürlich eine gewisse Work-Life-Balance. Das heißt, wir als Regierung beschäftigen uns sehr wohl auch damit, was die Motiva­tion junger Menschen dafür ist, wieder oder überhaupt in den Arbeitsprozess zu kom­men.

Bei den offenen Lehrstellen gibt es, wie Sie wissen, regionale Ungleichgewichte, das betrifft den Westen, aber auch Wien. In Wien gibt es zum Beispiel sechsmal mehr Lehrstellensuchende als offene Lehrstellen. Da sind nicht nur die jungen Menschen und deren Umfeld, die Eltern und Erziehungsberechtigten, gefordert, sondern natürlich müssen sich auch die Unternehmen als attraktive Arbeitgeber präsentieren und weitere Lehrstellen anbieten. Ich glaube, das ist ein Ziel, es ist ein Muss, dass die Unterneh­men wirklich mehr eingebunden werden.

Auch unter den 60 000 Arbeitslosen unter 25 Jahren soll die Facharbeiterintensivaus­bildung forciert werden. Die überbetriebliche Lehrausbildung soll durch eine Intensivie­rung des Praxisanteils den Zugang zu einer betrieblichen Ausbildung weiter verbes­sern, dies betrifft im Jahr circa 14 500 Personen.

Ebenso halte ich die Implacementstiftungen für ein sehr wichtiges Instrument, das auch entsprechend ausgebaut werden soll. Das AMS organisiert und finanziert das passge­nau gemäß dem Qualifizierungsbedarf der Unternehmen. Aktuell werden im Rahmen der Implacementstiftungen in etwa 7 000 Personen auf einen konkreten Personalbe­darf hin qualifiziert. Dazu kommt, dass im Jahr 2017 rund 3 300 Personen und im ers­ten Halbjahr 2018 circa 1 800 Personen in das auf die Besetzung der Einzelarbeits­plätze ausgerichtete Programm Arbeitsplatznahe Qualifizierung einbezogen wurden.

Nun zu einem Thema, zu dem seitens der Opposition Verunsicherung betrieben wurde, nämlich zum AMS-Budget. Mit Ende August 2018 sank die Zahl der Arbeitslosen, wie Sie wissen, um circa 9 Prozent, die gemeinsame Zahl der Schulungsteilnehmer und Arbeitslosen sank um circa 8 Prozent. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ganz besonders erfreulich ist auch, dass die Zahl der Arbeitslosen bei am Arbeitsmarkt benachteiligten Personen gesunken ist.

Es ist mir wirklich sehr, sehr wichtig, die gute Konjunktur 2019 zu nützen und den Fo­kus der Arbeitsmarktpolitik auf eine rasche und frühzeitige Vermittlung von Arbeit su­chenden Menschen zu legen. Hierzu ist einerseits der Ausbau der Automatisierung und andererseits eine personalisierte Arbeitsmarktbetreuung gefordert.

Nachdem in den letzten Jahren ein Fokus auf die Förderung von Flüchtlingen gelegt wurde, ist mir die Integration von Langzeitarbeitslosen, älteren Arbeitslosen, gesund­heitlich eingeschränkten Menschen, Frauen und Jugendlichen ein besonderes Anlie­gen. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Große Bedeutung behält natürlich die Förderung der Generation 50 plus. Meine Da­men und Herren, mit einem Förderbudget von 1,251 Milliarden Euro, das sind pro Kopf 3 494 Euro, stehen dem AMS ausreichend Mittel zur Verfügung. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.) 3 494 Euro pro Kopf, das sind um 275 Euro pro Kopf mehr als 2017. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Ein weiteres großes Anliegen ist der Regierung natürlich die Inklusion. Mir liegt dabei die Teilhabe besonders am Herzen. Die Teilhabe ist ein maßgeblicher Parameter in ei­ner Gesellschaft. Nur eine Gesellschaft, die nach Inklusion strebt und dabei die Bar­rieren nicht nur abbaut, sondern am besten gar nicht entstehen lässt, ist eine, die dem modernen sozialen Fortschritt gerecht wird. Dabei soll vor allem für intensive Zusam­menarbeit mit den NGOs, mit der Behindertencommunity gesorgt werden.

 


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