Auskommen finden, ja nicht einmal alleinerziehende Mütter und Väter und ihre Kinder, wenn wir an die fehlende Unterhaltssicherung denken? Einfach alle sollen faire Bedingungen im Job vorfinden, auf eine starke Solidargemeinschaft zählen können, die im Falle des Falles füreinander einsteht und es ermöglicht, dass man wieder neu durchstarten kann?
Lieber Kollege Katzian! Wenn alle profitieren, dann wird doch niemand diskriminiert! Wenn ich hier ins Plenum schaue, dann ist niemand zu diskriminieren? Seien wir uns ehrlich: Das ist doch heute nicht mehr mehrheitsfähig.
Die aktuelle Regierung zeigt es ja vor, wie man durch das Ausspielen einer Gruppe gegen die andere ganz gut durchkommt. (Abg. Lausch: Sagen Sie dazu, wie Sie das alles finanzieren wollen!) Aber, lieber Kollege Katzian, vielleicht teilen wir beide einfach einen anderen Zugang zur Politik, einen, in dem es uns tatsächlich darum geht, für alle Menschen in diesem Land Verbesserungen zu erreichen und Dinge vorwärtszubringen, und zwar nicht auf Kosten der einen oder der anderen Gruppe, sondern tatsächlich für alle Menschen, das wäre doch schön!
Aber auch, wenn ich hier im Hohen Haus im Moment keine Chance sehe, eine solche Politik mehrheitsfähig zu machen, glaube ich fest daran, dass sie das sehr wohl draußen bei den Leuten ist. Darin bestärken mich sogar Signale aus den Apparaten der Regierungsparteien. Wenn man sich nämlich die Anträge ansieht, die regelmäßig bei den Arbeiterkammer-Vollversammlungen beschlossen werden, so merkt man dort an der Basis bei den Menschen, die tagtäglich ihre Arbeit leisten, die aus der realen Arbeitswelt kommen, keine gravierenden Unterschiede zwischen den unterschiedlichsten Fraktionen. Es gibt die besten und klügsten Forderungen von den verschiedensten Fraktionen, die allesamt gemeinsam bei den Arbeiterkammer-Vollversammlungen beschlossen werden.
Leider werden diese Beschlüsse dann von der hohen Politik nicht umgesetzt. Vielleicht werden die Funktionäre der eigenen Fraktion einfach leichter wieder bei der Stange gehalten, unter Druck gebracht, damit sie dann doch nicht einen Aufstand machen, wenn einfach wieder nichts weitergeht. Aber ich sage Ihnen, ich werde das nicht zulassen. Ich werde nicht zulassen, dass wir diese wertvollen Initiativen weiterhin überhören, dass diese wertvollen Initiativen weiterhin in diesem Hohen Haus überhört werden und werde deshalb heute eine Reihe von Anträgen einbringen, deren Diskussion meines Erachtens sehr wichtig ist.
Vielleicht ein kleiner Auszug auch für die Regierungsfraktionen: Die Sicherstellung arbeitsrechtlichen Schutzes für freiwillige Einsatzkräfte möchte der ÖAAB, die Fraktion Christlicher Gewerkschafter in Kärnten, erreichen. Eine zeitgemäße Anerkennung von Berufskrankheiten fordern die Alternativen und Grünen GewerkschafterInnen in der Steiermark. Kostenfreie Berufsreifeprüfungen für LehrabsolventInnen sind der FSG Steiermark ein Anliegen. Mit dem Antrag – jetzt kommt es! – auf Schutz des Eigentums von Arbeitssuchenden erteilen der ÖAAB, Kollege Wöginger, und die Fraktion Christlicher Gewerkschafter in der Steiermark den türkisen Hartz-IV-Plänen eine klare Absage. Hier auch an den Kollegen Klinger gerichtet: Das können Sie dann in Ihrer Arbeit berücksichtigen.
Das sind übrigens alles dieselben Personen, die mit Blick auf den 12-Stunden-Tag handeln. Wir haben es heute schon gehört, Ihr schwarzer Arbeiterkammerpräsident in Tirol hat Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingebracht, weil diese Arbeitszeitregelung auf der einen Seite der EU-Arbeitszeitrichtlinie und auf der anderen Seite der Grundrechtecharta widerspricht. Und genau diese Menschen sind es auch, Ihre eigenen Gewerkschafter, die einen verbesserten Zugang zur Schwerarbeiterpension fordern, weil sie Angst haben, von dieser Regierung über den Tisch gezogen zu werden.
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