Natürlich wird es nun ein bissel peinlich, weil nun die ersten Fälle hereinkommen. Ich sage auch ganz ehrlich, das trifft natürlich nicht alle Bereiche. Dort, wo es eine gute Organisation gibt, dort, wo Betriebsräte sind, die ein bissel darauf schauen (Zwischenruf des Abg. Zanger), und dort, wo es faire Arbeitgeber gibt, Kolleginnen und Kollegen, wird das nicht immer so vorkommen. Es gibt aber natürlich auch schwarze Schafe – nicht alle; es kommt auch darauf an, Kolleginnen und Kollegen, wie Arbeitgeber mit Arbeitnehmern umgehen, welche Gesinnung die Arbeitgeber oftmals den Arbeitnehmern gegenüber zeigen.
Kolleginnen und Kollegen, ich tue das Folgende nicht gern, aber ich sage es, weil das wirklich ein herausragendes Bild ist: Es gibt da einen Wiener Unternehmer, der auch Mitglied des ÖVP-Wirtschaftsbundes ist – ich hoffe, er ist nicht mehr dort (Zwischenruf bei der ÖVP) –, der Folgendes getwittert hat – ein Trump’sches Twittern, Kolleginnen und Kollegen –, das, ehrlich gesagt, ganz dumm ist; er schreibt: „Jeder Arbeitnehmer ist nur ein Produktionsfaktor und ein Lohnstückzahl Kosten Faktor . Nicht mehr und nicht weniger .“ Und: „Das ist Realität das ewige Jammern im Jammertal der unselbständig Erwerbstätigen hält keiner mehr aus . Es ist das Wehklagen der Wertlosen .“ (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Kolleginnen und Kollegen, das ist in Wirklichkeit wirklich tief, tiefer geht es nicht. Und, liebe Kolleginnen und Kollegen, über wen redet er denn? – Er redet über die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die dieses Land hochhalten, die Tag und Nacht arbeiten und die übrigens den Unternehmern auch das Geld verdienen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das sind die Wertlosen! (Beifall bei der SPÖ.)
Eine riesige Bitte, weil wir immer fair miteinander umgegangen sind: Haut den Typen raus, der hat im Wirtschaftsbund nichts verloren! Ich sage euch dann den Namen.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Kollege August Wöginger, dich habe ich natürlich auch immer auf der Liste, weil du als oberster schwarzer Arbeitnehmervertreter da natürlich ein ganz gewichtiges Wort mitzureden hast. Ich befürchte, du musst mit deinen schwarzen Arbeitnehmervertretern einmal ein Gespräch führen. Ich bin heute bis 6 Uhr Früh mit ihnen zusammengesessen – nicht im Wirtshaus, wir haben verhandelt. Bei diesen Verhandlungen ist es darum gegangen, ein wenig den Pfusch, der hier gemacht wurde, zu reparieren, nämlich die 11. und die 12. Stunde wirklich mit einem ordentlichen Zuschlag zu versehen, und zwar mit 100 Prozent. Vielleicht gelingt uns das.
Ich sage dir auch, lieber August, die schwarzen Kollegen aus Oberösterreich reden nicht gut über dich, die kommen sich nämlich verraten und verkauft vor, meine sehr geehrten Damen und Herren – verraten und verkauft! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lasst mich zum Schluss kommen (Zwischenruf bei der ÖVP): Die Regierungsparteien und die Regierung haben die Arbeitnehmer nicht ernst genommen. (Zwischenruf des Abg. Vogl.) Ich sage Ihnen, mit dieser Novelle nehmen Sie ja, solange sie aufrecht ist, den Arbeitnehmern die Würde. Sie werden sich dafür verantworten müssen, und Sie werden dafür auch abgestraft werden. Ich sage das hier ganz deutlich. (Abg. Nehammer: Kennen Sie die Umfragen?) – Ein herzliches Dankeschön für die Aufmerksamkeit! (Beifall bei der SPÖ.)
14.21
Präsidentin Doris Bures: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Peter Haubner zu Wort gemeldet. – Bitte. (Zwischenruf des Abg. Jarolim.)
Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Her-
HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite