17.50

Abgeordnete Claudia Plakolm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir sind wieder bei der De­batte über den Bericht des Ausschusses für Familie und Jugend, und zuallererst möch­te ich unserem Ausschussobmann Norbert Sieber ein großes Danke aussprechen. Wir hatten letzte Woche Ausschusssitzung, und er hat mir als junger Abgeordneter die Möglichkeit gegeben, erstmals einen Ausschuss zu leiten; das ist eine ganz große Wertschätzung der Jugend gegenüber. Wir hatten in diesem Ausschuss sehr, sehr viele Jugendthemen auf der Tagesordnung, und viele davon debattieren wir heute auch im Plenum. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Aktuell geht es um den Antrag betreffend Schutz von Kindern vor Pornografie und Gewalt im Internet. Drei von vier Kindern haben Internetzugang, und bereits ein Drittel der Kinder hat am Ende der Volksschulzeit ein eigenes Smartphone. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es fast selbstverständlich, dass Kinder wissen, wie sie Videos am Handy abspielen, noch bevor sie lesen können. Digitalisierung ist eine große Chance für uns und natürlich auch für die nächsten Generationen, das ist keine Frage. Jugend­liche sind bei den neuen Technologien und Medien oft Vorreiter.

Ich habe heute schon zum Thema Hass im Netz gesprochen, und das ist eine der Ge­fahren im Internet – neben vielen anderen wie zum Beispiel das Suchtpotenzial, Cyber­mobbing, Fake News, Gewaltverherrlichung, aber auch Pornografie. Darum braucht es sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich dringend Maßnahmen, um Kinder vor diesen Schattenseiten des Internets und vor den Gefahren, die hinter sozialen Medien lauern, bestens zu schützen.

Diese Medienkompetenz brauchen in meinen Augen nicht nur Kinder selbst, sondern auch das Umfeld der Kinder braucht sie; da rede ich von Erwachsenen und auch Leh­rern, weil Erwachsene oftmals vielleicht ein, zwei Schritte hinten sind, was die aktuellen Trends im Internet, die aktuellen Trends bei den Apps betrifft. Beispielsweise kursiert aktuell bereits unter Volksschülern ein sogenannter WhatsApp-Geist Momo. Dieser Geist hinterlässt schreckliche Nachrichten und droht zum Beispiel, in der Nacht Ge­schwister und Eltern zu töten, wenn man einen Kettenbrief nicht unmittelbar an alle Kontakte weiterleitet. International hat dieser Geist bereits Suizidopfer gefordert, Kinder als Suizidopfer, und darum ist es dringendst notwendig, Kinder noch besser vor diesen Gefahren und vor Gewalt im Internet zu schützen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

Wir Jugendsprecher waren heuer bei SOS-Kinderdorf und bei Rat auf Draht eingela­den, und dort ist uns eine Umfrage präsentiert worden, wonach 27 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren mindestens einmal sexuelle Belästigung im Internet erlebt haben. – Darum ist dieser Antrag so wichtig, und es freut mich, dass die SPÖ und JETZT da auch mitgehen; den NEOS ist das offenbar kein so wichtiges Anliegen. (Ruf bei den NEOS: Steht eigentlich nichts drin in dem Antrag!)

Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz herzlich bei unserer Frau Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß bedanken, die da bereits viele Angebote initiiert und Maßnah­men gesetzt hat, auch mit Partnern wie Saferinternet. Ich glaube, ein ganz wichtiges Zeichen ist auch, dass die Österreichische Jugendstrategie in diesem Sinne erweitert worden ist, nämlich um das Handlungsfeld Medien und Information. Dafür möchte ich ganz herzlich Danke sagen; und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit in die­sem Bereich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

17.54

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Irene Hochstetter-Lackner. – Bitte.