Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung, 21. November 2018 / Seite 97

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Wir gelangen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 3: Antrag des Aus­schusses für Familie und Jugend, seinen Bericht 356 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die zustimmen, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit. Angenommen.

14.00.004. Punkt

Bericht des Gleichbehandlungsausschusses über den Gleichbehandlungsbe­richt für die Privatwirtschaft 2016 und 2017, vorgelegt von der Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend (III-207/336 d.B.)


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Wir gelangen nun zum 4. Punkt der Tagesord­nung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Krenn. – Bitte, Frau Abgeordnete.


14.00.52

Abgeordnete Barbara Krenn (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsident! Geschätzte Frau Bundesminister! Werte Zuseher vor den Bildschirmen und auf der Galerie! Liebe Kol­leginnen und Kollegen! Heute möchte ich mit einem Dank beginnen. Es ist für mich eine Ehre, die Funktion der neuen Frauensprecherin der ÖVP zu übernehmen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.) Ich übernehme diese von Dorothea Schittenhelm. – Danke, Dorothea, für deine Arbeit und deinen Einsatz für uns Frauen!

Ich trete diese Funktion in Demut und mit Respekt an, vor allem aber mit Respekt den Frauen gegenüber, die sich weit vor und nach der Republiksgründung für Gleichbe­rechtigung, Chancengleichheit, Zusammenhalt und Frieden eingesetzt haben.

Es gibt aber noch vieles zu tun. Aufgrund meiner Erfahrung als Frau und Bürgermeis­terin und aus zahlreichen Gesprächen mit Frauen in allen Lebenslagen weiß ich, wir müssen Hand in Hand unsere Ziele definieren, um sie auch zu erreichen. Mir ist selbst­verständlich klar, dass ideologische Zugänge nicht immer gleich sind, wir diese nicht immer gemeinsam haben. Wir müssen Frauen und Mädchen beistehen, manchmal auch über den eigenen Schatten zu springen. Es geht um die Anrechnung voller vier Jahre pro Kind als pensionsbegründend, die Anrechnung der Karenzzeiten bis 24 Mo­nate in allen Kollektivverträgen, das automatische Pensionssplitting, die Beseitigung der Einkommensunterschiede und vieles, vieles mehr.

Der Bericht der Privatwirtschaft zeigt deutlich, dass noch einiges zu tun ist. Unsere Ge­sellschaft muss einen respektvollen Umgang untereinander haben. Dem respektlosen Umgangston und dem Hass im Netz dürfen wir nicht tatenlos zusehen. Gewalt in der Sprache wird sehr schnell zu Gewalt in Taten. Wir sind ebenso gefordert, unseren Frauen und Mädchen die bestmögliche Bildung und Ausbildung zu ermöglichen. Wir müssen ihnen Mut machen, aufzustehen und selbstverständlich Ja zu sagen, wenn sie eine politische oder wirtschaftliche Funktion übernehmen sollen.

Eines möchte ich schon noch sagen: Als ich Bürgermeisterin geworden bin, haben mich viele Frauen gefragt: Was macht denn jetzt dein armer Mann zu Hause? – Einen Mann würden sie so etwas nicht fragen! (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der FPÖ sowie des Abg. Scherak.)

Darum appelliere ich an uns Frauen: Seien wir nicht so kritisch dem eigenen Ge­schlecht gegenüber, zeigen wir mehr Toleranz und stehen wir uns selber nicht im Weg! Trotz meiner langjährigen politischen Erfahrung bin ich immer noch eine Idealistin, und


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