Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung, 21. November 2018 / Seite 105

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Es gibt viele Ansätze und Vorstöße: Von Gendermedizin bis zur Anrechnung der Ka­renzzeiten sind in den nächsten Jahren noch einige Herausforderungen zu meistern. Mit unserem Antrag zur Anrechnung der Karenzzeiten gehen wir einen Schritt in die richtige Richtung, auch um die Einkommensschere zu schließen, zu minimieren. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ein ebenso großes Thema ist das automatische Pensionssplitting. Frau Bundesminis­terin, ich bin sehr froh, dass du einen Vorschlag machst, den wir hier wieder breit dis­kutieren. Wir sollten das automatische Pensionssplitting breit diskutieren! Eine wichtige Maßnahme ist auch, unseren Schülerinnen und Schülern die technischen Berufe nä­herzubringen. Es sind strukturelle Maßnahmen notwendig, um Mädchen für die Mint-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – zu begeistern. Es freut mich, dass Frau Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß und Herr Bundesmi­nister Faßmann voll hinter diesem Bereich stehen. Wir wissen alle, dass ein ermutigen­des Umfeld für junge Frauen ein entscheidender Faktor ist – sei es in der Familie, in der Schule oder in einer Organisation. Wichtig ist ein offener Zugang, Dinge auszupro­bieren und die Haltung vermittelt zu bekommen, dass einem die Welt offensteht.

Meine Damen und Herren, die Medien haben uns in den vergangenen Tagen wieder das Thema Kopftuchverbot nähergebracht. Ich bin sehr froh, dass die Bundesregierung da eine ganz klare Haltung hat. Wir gehen da auch einen richtigen Weg. Ich kann mich sehr gut an meinen Urlaub in einem muslimischen Land erinnern, wo ich kurzfristig die dortige Kleiderordnung vergessen habe. Ich habe ein kniefreies Kleid getragen. Ich kann Ihnen eines sagen: Die verhassten und entsetzten Blicke, die mir auf der Straße entgegengeschlagen sind, werde ich mein Leben lang nie vergessen. Ich kann mich aber nicht erinnern und habe auch nicht wahrgenommen, dass in muslimischen Län­dern über eine freizügigere Kleiderordnung diskutiert oder geredet wird, nur weil westli­che Touristinnen oder Touristen ins Land kommen. Für mich geht es da nicht um Zah­len, sondern es geht um ein gesellschaftspolitisches Thema. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Eine liberale Politik stellt das Individuum und seine persönliche Freiheit in den Vorder­grund. Ein demokratischer Staat hat vordergründig das Ganze und das Wohlergehen seiner Bürgerinnen und Bürger zu sehen.

Liebe SPÖ und NEOS, ich durfte im September den Medien entnehmen, dass Sie sich um ein europaweites Bündnis mit dem französischen Präsidenten Macron matchen. Ich hoffe, dass Sie darüber informiert sind, dass Frankreich ein generelles Kopftuchverbot an Schulen hat. (Abg. Meinl-Reisinger: ... laizistischer Staat! Lernen Sie das einmal! Es gibt einen Unterschied zwischen dem laizistischen Frankreich und uns!) Vielleicht sollten Sie sich von Ihrem europäischen Mitstreiter Macron (Abg. Meinl-Reisinger: ... völliger Mangel an Kulturwissen!) Tipps für den Umgang holen. Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Abg. Loacker: Da muss ja dem Engelbert schlecht werden, wenn er das hört!)

14.35


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Lindner. – Bitte, Herr Abgeordneter.


14.35.47

Abgeordneter Mario Lindner (SPÖ): Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vorweg darf ich mich ganz herzlich beim Team der Gleichbehandlungsan­waltschaft bedanken. Danke für diese tolle Arbeit, danke für diese vielen wichtigen Punk­te und danke für diese vielen Handlungsanleitungen für uns alle – herzlichen Dank! (Bei­fall bei der SPÖ.)

Frau Bundesministerin! In einigen Redebeiträgen ist es ja schon vorgekommen: Sie wissen, wir brauchen mehr Ressourcen für die Arbeit der Gleichbehandlungsanwalt­schaft. Ich bitte Sie, diese Forderung ernst zu nehmen und auch umzusetzen.

 


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