beispielsweise, es ist klar, dass das eine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe ist, dass eine positive Grundhaltung gegenüber dem Lernen ein wichtiges Element für die Bildung ist, für die Neugierde, für das Erlernen von Neuem. Vor allem glauben wir, wenn man sich jetzt anschaut, dass zwei Drittel der Jobs, die die Schülerinnen und Schüler in Zukunft haben werden, im Moment noch nicht da sind, dass sie Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität, Lösungskompetenz brauchen werden. Wenn ich mir beispielsweise das Pädagogikpaket oder was die Regierung hier im Moment macht, anschaue, dann erinnert mich das eher an Law and Order und nicht daran, dass wir Kinder und Jugendliche für die Zukunft wappnen, weil die anders sein und andere Fähigkeiten fordern wird.
Was ich bis jetzt gesehen habe, ist, dass der Druck auf Schüler und Schülerinnen erhöht wird, auf Lehrer und Lehrerinnen, auf Eltern – das ist das Umfeld der Schülerinnen und Schüler, das ist sehr, sehr wichtig. Ich spreche davon, dass Strafen für das Schuleschwänzen erhöht werden. Es wird nicht geschaut, wie man eigentlich Schüler und Schülerinnen für das begeistern kann, was in der Schule ist, wie man sie dazu bringen kann, dass sie in die Schule gehen möchten, dass sie gerne in die Schule gehen. Es wird eher auf der anderen Seite geschaut, wie man sie noch mehr bestrafen kann, wie man noch mehr Law and Order in diesem Kontext walten lassen kann.
Deutsch: Wer nicht perfekt Deutsch spricht, wird einfach in eine andere Klasse abgeschoben.
Ziffernnoten und das Sitzenbleiben – wir haben es heute schon des Öfteren gehört – sind Teil des Pädagogikpakets. Das ist ein Rückschritt, da waren wir ja schon einmal. Wir wollen doch einen Ort schaffen, der für die Zukunft wappnet, und Ziffernnoten und das Sitzenbleiben sind ein Schritt zurück. Glauben Sie ernsthaft, dass Sie mit diesen Maßnahmen den Spaß am Lernen, die Neugierde der Kinder stärken? (Ruf bei der ÖVP: Ja!) Nein, da sind wir anderer Meinung (Abg. Steinacker: Wieso sind dann ...!), vor allem wenn ich mir dann anhören muss – gerade bei den Ziffernnoten –, dass Kinder und LehrerInnen, vor allem Kinder, sie fordern. (Abg. Steinacker: ... jemals selber ...? Nein!) Immer wenn wir gefragt haben, warum wir diesen Schritt zurück gehen, hat es geheißen, die Kinder und Jugendlichen fordern das.
Die Evidenz zeigt: Die ExpertInnen – auch im Ausschuss – haben uns anderes berichtet. Mir war es auch wichtig, dass wir einen Schüler als Stimme der Jugend in den Ausschuss als Experten einladen. Es ist aber nicht nur der eine Schüler, sondern wir haben mit einer unabhängigen Organisation, dem Verein YEP, zusammengearbeitet, und dieser hat einen Partizipationsprozess mit Jugendlichen gestartet, mit unabhängigen Jugendlichen, die kein Parteibuch haben. Diese haben gemeinsam ein Positionspapier ausgearbeitet, nachdem sie sich das Pädagogikpaket angeschaut haben. Dann haben sich mehr als 500 Jugendliche online beteiligt und ihre Meinung kundgetan. Schülerinnen und Schüler sind die Betroffenen. Es ist sehr, sehr wichtig, sie zu Wort kommen zu lassen. (Beifall bei JETZT und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Genau das haben wir getan. Wir haben Gabriel Bremer dann als Vertreter im Ausschuss gehabt. Er kann jetzt leider nicht hier stehen, deswegen werde ich drei der Forderungen, die in ihrem Positionspapier drinnen sind, kurz erläutern.
Erstens, Ziffernnoten in der Volksschule – ich habe das schon erwähnt –: Von den Jugendlichen wurde mir mitgegeben, dass es sich hier um ein abgewähltes System handelt. Die Kinder und Jugendlichen haben gefragt, warum, wenn sich fast 70 Prozent der Schulen für alternative Leistungsbeurteilung entschieden haben, hier ein Schritt zurück gewählt wird. Es haben sich 66 Prozent dieser über 500 Jugendlichen gegen Ziffernnoten ausgesprochen. Vor allem ist die Frage, warum wir jetzt schon den Schritt zurück machen, obwohl erst 2016/17 der Schulversuch gestartet wurde, bei dem El-
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