Natürlich soll Lernen Freude machen, aber es ist, glaube ich, ganz klar, dass man natürlich auch einen gewissen Fleiß braucht. Ich habe erst gestern einen schönen Artikel über einen Kärntner Landsmann von mir gelesen, der wirklich ein Mathematikgenie ist, der auch sagt, dass er als solches ja nicht vom Himmel gefallen ist, sondern es war viel Fleiß notwendig, um sozusagen seinen Genius zu wecken. Das gilt nicht nur für das Genie, das gilt für uns alle, nämlich dass man auch einen gewissen Fleiß braucht. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)
Warum ist dieser Kurswechsel notwendig gewesen? – Ich habe es schon erwähnt, die Volksschule bringt nicht die Basis, die wir brauchen, um Kinder gut auszubilden. Die NMS ist in mehrfacher Hinsicht gescheitert, ist sie doch irgendwo ein Ideologieprojekt gewesen. Das hat uns auch der Rechnungshof bestätigt, dass bei immer höher werdendem Mittelaufwand immer schlechtere Ergebnisse gekommen sind. (Zwischenruf der Abg. Greiner.)
Was machen wir? – Wir steuern dagegen, wir schaffen beispielsweise eben im Bereich der NMS wieder eine Leistungsdifferenzierung, wir verbessern, glaube ich, mit den Ziffernnoten die Übersichtlichkeit. Das sind auf jeden Fall richtige Schritte in die richtige Richtung. Dazu kommen noch Dinge wie ein Kinder-Eltern-Lehrer-Gespräch, das wir in der Volksschule einführen, um einfach ein Verbessern der Betreuung der Kinder zu ermöglichen. Es sind also wirklich einige Punkte, die hier kommen.
Dazu kommt noch eine Kleinigkeit, die Sie auch lobend erwähnt haben, Frau Kollegin Hammerschmid, nämlich eine langjährige freiheitliche Forderung, das freiwillige zehnte Schuljahr, das jetzt endlich rechtlich auf solide Beine gestellt wird. Das ist deswegen ein schönes Beispiel, weil, Frau Kollegin Hammerschmid, Sie das soeben lobend erwähnt haben und wir uns offensichtlich alle einig sind, dass das gut ist: Warum haben Sie es eigentlich nicht geschafft, das in den letzten zehn Jahren umzusetzen, als wir das immer wieder gefordert haben? Das frage ich mich schon an dieser Stelle. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.) Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwach Ihre Bildungspolitik war.
Wie auch immer, wir tragen mit diesem Pädagogikpaket dazu bei – davon bin ich überzeugt –, dass wir eine ideologiefreie Schulpolitik machen und – das ist ganz wichtig – unsere Kinder für die Herausforderungen der Zukunft rüsten. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)
13.23
Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Cox. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Stephanie Cox, BA (JETZT): Frau Präsidentin! Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Herr Mölzer, ich habe jetzt schon schmunzeln müssen über Ihren Spruch: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde ich einen Arbeitskreis. (Abg. Mölzer: Das tun wir eben nicht!) – Wenn mich Evidenz nicht interessiert, dann bleibe ich stur und mache eine Bildungsdiktatur! (Beifall bei JETZT. – Abg. Mölzer: Politik muss auch Entscheidungen treffen!) Auf die Evidenz komme ich noch zurück.
Fangen wir bei den Gemeinsamkeiten an! (Ruf bei der FPÖ: Das ist immer gut!) Schule soll auf jeden Fall Werkzeuge mitgeben, damit wir Kinder und Jugendliche zu selbstbewussten, mündigen Menschen bilden, damit wir ihnen die Möglichkeit geben, dann in Zukunft nicht nur gesellschaftlich beizutragen, sondern auch durch ihre Talente, Fähigkeiten und Ideen. Ich hoffe, dass wir gleicher Meinung sind, dass die Schule dafür Nährboden sein sollte.
Wo wir uns aber unterscheiden, ist, wie wir dorthin kommen, wie wir zu diesem Ziel kommen, dass sie ein Nährboden sein kann. Bei den Grundkompetenzen denken wir
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