Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 102

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Das macht natürlich auch Sinn, und in dieser Schule wird es einen Schwerpunkt auf die Mint-Fächer geben. Ich habe mir die Schule angeschaut, dort gibt es einen Werk­raum, der ist eins a. Das heißt, wenn ein Schüler vier Jahre dort ist, dann hat er die Möglichkeit, danach auch einen Lehrberuf zu ergreifen und dementsprechend auch wirklich eine Zukunft zu haben. Genau diese Zukunft werden wir, wird diese Regierung den Schülern bieten, sie wird das ganz massiv erweitern und verbessern.

Ich sage es zum Schluss auch noch einmal, weil dieses Stichwort gefallen ist: Natürlich ist es wichtig, dass man motivierte und gute Lehrer hat. Ich darf aber schon auch ganz wertfrei sagen: Es darf kein Zufall sein, ob ich als Schüler einen guten und motivierten Lehrer habe. Es muss in Österreich schon ein System geben, wonach grundsätzlich alle Kinder in allen Schulen die Möglichkeit haben, nach neun Jahren wirklich eine Schulbildung mitzunehmen. Das werden wir als Regierung sicherstellen. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Preiner.)

14.13


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Jetzt darf ich das Wort Herrn Bundesminister Dr. Faßmann erteilen. – Bitte, Herr Bundesminister.


14.13.31

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich bedanke mich für die Diskussion, ich bedanke mich auch für die unterschiedliche Reflexion über das Pädagogikpaket. Das ist klarerweise wertvoll.

Ich denke, dass wir insgesamt mit dem vorliegenden Gesetzentwurf eine klare Noten­systematik mit transparenten und kriterienorientierten Leistungsbeurteilungen sicher­stellen. Ich denke auch, dass wir mit dem Gesetzentwurf die Außenwirkung der Neuen Mittelschule – oder in Zukunft Mittelschule – sicherstellen können und auch eine Leis­tungsorientierung in diesen Schultypus integrieren. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Ich persönlich war in unserem Ausschuss, mit den anwesenden Experten, überrascht über die Qualität der Diskussion, die wir dort hatten. Ich sah gar nicht so sehr die große Diskrepanz. Der Rektor der PH Niederösterreich, Rauscher, lobte den Wert der Noten als eine klare Rückmeldung an Schüler und Schülerinnen, die Schulinspektorin Helga Reiter ebenso – ein Wort aus der Praxis –, und der Sektionschef Riegler-Picker war ebenso einer positiven Meinung.

Kollege Eder ist den Noten gegenüber skeptisch, weil er sagt: Mit den Noten kann man nicht zu 100 Prozent die Leistung messen, da spielen auch andere Faktoren eine Rol­le. – Jeder, der in der Praxis steckt, weiß, dass das nicht falsch ist. Eder selber hat aber in einer Arbeit aus 2005 gezeigt, dass die Korrelation zwischen Note und Leistung auf einem Niveau von 0,7 steckt – es gibt also einen sehr hohen Korrelationskoeffi­zienten zwischen den beiden Dimensionen.

Insgesamt, glaube ich, ist dieses Paket ein rundes Paket. Es geht ja, wie meine Vor­redner und Vorrednerinnen zu Recht erwähnt haben, nicht um ein Entweder-oder, son­dern um ein Sowohl-als-auch. Ziffernnoten plus verbale Beurteilung sind, glaube ich, eine vernünftige Form der Rückmeldung, insbesondere auch an jene Eltern, die viel­leicht nicht die Nuancen der Sprache verstehen. Eltern mit Migrationshintergrund fra­gen dann oft am Ende: Na, und welche Note hat jetzt mein Kind und welche verdient jetzt mein Kind?

Wir sagen auch, dass diese Kinder-Eltern-Lehrer-Gespräche gut sind, um eine Rück­meldung zu geben. Förderunterricht, wenn er angesetzt wird, sollte dann auch besucht werden, denn Lehrer und Lehrerinnen strengen sich da an.

 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite