Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 156

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Denken Sie einmal darüber nach, wieso die Privatschulen boomen! Wir investieren 15, 16 Milliarden Euro inklusive der Gemeinden, da müssen wir es doch schaffen, den Schülern auch ohne Privatschulen weitestgehend das erforderliche Bildungsniveau zu vermitteln.

Was wollen wir tun? – Einige Punkte, die ich jetzt herausstreichen möchte: Wir müssen damit beginnen, die Schule wieder mit Herz anzufassen. Schüler sind überfordert, Eltern sind überfordert, der Bedarf an Nachhilfe steigt. Also was ist zu tun? – Wir müs­sen einmal Lehrpläne reduzieren, weniger ist mehr. Auch diesbezüglich arbeiten wir. (Beifall bei Abgeordneten von FPÖ und ÖVP. – Abg. Plessl: Ein sehr gewagter Zu­gang!) Wir werden bei den Lehrplänen eine wesentliche Verbesserung herbeiführen, damit in der Schule mehr Zeit zum Lernen bleibt, damit man in der Schule auch mehr Zeit zum Üben hat, damit das Üben nicht auf den Nachmittag verlegt wird, wo die El­tern und auch die Schüler überfordert sind. Das ist ein wichtiger Ansatz.

Wir wollen Altbewährtes beibehalten. Wir wollen, dass das differenzierte Schulsystem bestehen bleibt. Für jedes Kind das Beste, das ist entscheidend und wichtig. Deswe­gen war es notwendig, dass wir die AHS-Unterstufe verteidigt haben. (Beifall bei Abge­ordneten von FPÖ und ÖVP.) Deswegen ist es notwendig, die Fehler der Neuen Mittel­schule auszumerzen. Wir haben jetzt wieder die Möglichkeit, in den Hauptfächern dif­ferenziert zu unterrichten und damit auch Schülern der Neuen Mittelschule die Chance zu geben, in eine AHS oder BHS überzutreten. Wir fördern damit ein durchlässiges Bildungssystem. Das ist absolut notwendig und ist auch eine Chance für die Neuen Mittelschulen, die zukünftig Mittelschulen heißen werden. (Beifall bei Abgeordneten von FPÖ und ÖVP.)

Wir wollen keinen Schuleintritt mehr ohne Deutschkenntnisse. Unser Projekt der Deutschförderklassen wurde von Ihnen massiv kritisiert, die SPÖ hat uns angepran­gert, wir wurden auch in den Bundesländern angeprangert. Ich habe einen Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ von gestern dabei. Es wurde auch von der Tiroler Bildungslan­desrätin Palfrader die Einführung der Deutschförderklassen kritisiert. So, was stellt sie gestern fest? – Ich zitiere: „Die Maßnahme ist gut angelaufen und wird auch gut ange­nommen.“ – Feststellung Landesrätin Palfrader, entgegen ihrer ursprünglichen Kritik.

Wie schaut die Kritik der SPÖ aus? – Auch der gestrigen Tageszeitung zu entnehmen; SPÖ-Bildungspolitikerin, für Innsbruck zuständig, sagt Folgendes: „In Innsbruck hat sich laut der Bildungsstadträtin trotz der Einführung der Deutschförderklassen ,gar nichts geändert‘.“ Sie behauptet, dass sich nichts getan hat. Also Sie sind wirklich auf beiden Augen blind und Sie ignorieren einfach die Tatsachen. (Beifall bei Abgeordne­ten von FPÖ und ÖVP.)

Wir wollen die Schule modernisieren, wir wollen sie digitalisieren, ein Masterplan Digi­talisierung wird ausgearbeitet. (Abg. Plessl: Wo ist das Geld dafür?) Wir werden der Begabtenförderung wieder einen entsprechenden Stellenwert zuerkennen. Schauen Sie bitte in unserem Regierungsprogramm nach! Wir werden die Ganztagsschulen na­türlich einführen, aber flexibel gestalten, eine Wahlfreiheit und eine nicht verschränkte Form umsetzen. Wir werden die Frühpädagogik intensivieren und wir werden auch bei der PädagogInnenausbildung einiges verbessern.

Also Sie sehen: ein Gesamtpaket, bitte lassen Sie uns arbeiten! Wir sind jetzt ein Jahr bei der Arbeit, und wir werden uns weiterhin konsequent um die Umsetzung dieser Punkte bemühen. (Abg. Plessl: Welches Budget ist vorgesehen? – Das sagen Sie nicht!)

Abschließend: Herr Minister, lassen Sie sich bitte nicht durch Kritik aus der Ruhe brin­gen, Sie haben unsere Rückendeckung! Wir werden helfen, die österreichische Schule


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