Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 168

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stufe einzubinden wäre. Der zweite Punkt, der zwar nicht so formuliert ist, ist, dass da keine prekären Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden sollen und auch einer entsprechenden Entlohnung für die Studierenden stattgegeben werden soll.

Das wäre eine Win-win-Situation sowohl für die Studierenden, die gerne Praxiserfah­rung sammeln möchten, als auch für die vielen jungen Eltern, die oft nicht wissen, wo­hin sie in den vielen Wochen Ferien mit ihren Kindern sollen. Das muss unsere Direk­tive und die Direktive der Gesetzgebung sein. Ein Best-Practice-Beispiel ist zum Bei­spiel die Vetmeduni Wien, die für einen geförderten Unkostenbeitrag den drei- bis zwölfjährigen Kindern von Mitarbeitern durch zukünftige Pädagoginnen und Pädago­gen der Pädagogischen Hochschule Betreuung ermöglicht. Laut Rückfrage funktioniert das einwandfrei.

Genau diese Best-Practice-Beispiele brauchen wir für dieses Gesamtmosaik einer guten Ferienbetreuung, einer Beseitigung von Hemmnissen für junge Eltern, sodass sie nicht von einer Beteiligung am Berufsleben abgehalten werden. Genau diese Mo­saiksteine brauchen wir, um die Barcelonaziele zu erfüllen und eine zukunftsorientierte Politik im Bereich der Kinderbildung zu machen.

Ich bitte auch die Zuseherinnen und Zuseher, nicht nur an die Luftblasen zu glauben, dass eh alles so gut läuft. Herr Minister, irgendwie tun Sie mir ja leid, denn es muss Ihnen im Herzen wehtun, als Mensch mit fundiertem wissenschaftlichen, höchstwissen­schaftlichen Background hier den ganzen Tag diese Plattitüden zu ertragen. Sie müs­sen selbst schmunzeln. Ich hoffe sehr, dass Sie Ihre Ideen in Zukunft auch noch bes­ser einbringen können und dass im Bereich der Bildungspolitik wieder auf eine wis­senschaftlich fundierte Basis zurückgekommen wird. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.34


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Mag.Ger­traud Salzmann. – Bitte.


17.34.52

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Sehr geehrter Herr Minister Faß­mann! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste auf der Besuchergalerie und auch liebe Gäste vor den Fernsehern daheim! Die nächsten Sommerferien sind zugegebenermaßen noch relativ weit weg. Es kommt aber bald die Zeit, wo die Eltern durchaus überlegen müssen, was sie mit ihren Kin­dern in den neun Wochen unterrichtsfreier Zeit machen. Das ist schon ein dringendes Problem, das gelöst gehört.

In diese Richtung stößt eigentlich der Antrag der Kollegin Cox, die jetzt überlegt, dass man die Lehramtsstudenten, die ja einen Praxiseinsatz im Zuge ihrer lehramtlichen Ausbildung absolvieren müssen, in der Lernbetreuung im Sommer einsetzen soll. Das ist zugegebenermaßen ein durchaus interessanter Antrag, den man sich genau an­schauen sollte. Und das mache ich hier auch sehr gerne.

Der Anspruch an die Pädagoginnen und Pädagogen, meine Damen und Herren, ist in den letzten Jahren massiv gestiegen – unter anderem deshalb, weil der Unterricht in den Klassen mit einer steigenden Heterogenität einhergeht. Das heißt, wir finden in den Klassen als Lehrerinnen und Lehrer eine große Bandbreite vor. Wir haben sehr gute, sehr begabte Schüler. Wir haben auch Schüler, die nur in speziellen Bereichen sehr begabt sind. Und wir haben auch Schüler, die durchaus Schwächen haben.

Alle diese verschiedenen Gruppierungen innerhalb dieser Bandbreite brauchen eine spezielle Förderung und auch eine spezielle Forderung. Kinder und Jugendliche un­terscheiden sich in ihren Lernvoraussetzungen bereits beim Schuleintritt. Die Unter-


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