Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 232

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gesamten Lebensfreizeit für diesen Verein geopfert, und damit für den Sport. Das ist nicht nur unvorstellbar, sondern auch unglaublich bewundernswert. Ähnliche Funktio­närskarrieren gibt es in ganz Österreich viele.

Die vielen Ehrenamtlichen leisten daher einen ganz wesentlichen Beitrag, zum einen für die körperliche Fitness, aber zum anderen auch für das psychische Wohlbefinden unserer Bevölkerung. Sie leisten einen Beitrag für die gesellschaftliche Inklusion behin­derter Menschen, sie leisten einen Beitrag für die Integration von Personen mit Migra­tionshintergrund. Viele von diesen Personen mit Migrationshintergrund kommen durch den Sport oft das erste Mal aus ihrer Parallelgesellschaft heraus und wirklich in Kontakt mit unserer heimischen Bevölkerung.

Die Funktionäre leisten einen Beitrag für die vielen internationalen Erfolge unserer Sportler und nicht zuletzt auch für unsere österreichische Tourismuswirtschaft, die ganz eng mit dem heimischen Sport verbunden ist.

Dabei soll uns aber auch bewusst sein, dass unsere Gesellschaft in vielen Bereichen auf die Freiwilligkeit der Bürger angewiesen ist, nicht nur im Bereich des Sports. Den­ken wir zum Beispiel an Einsatzorganisationen, wie zum Beispiel die vielen freiwilligen Feuerwehren oder auch das Rote Kreuz, an die freiwilligen Helfer der Bergrettung oder anderer Organisationen!

Denken Sie aber auch zum Beispiel an die militärische Landesverteidigung, die nicht gewährleistet wäre, würden nicht viele Milizsoldaten freiwillig ihre Freizeit opfern, per­sönliches Engagement einbringen und im Einsatzfall auch Opferbereitschaft zeigen.

Ohne die unzähligen Freiwilligen müsste die öffentliche Hand sehr viel Geld in die Hand nehmen, um diese wichtigen und notwendigen Leistungen für die Bevölkerung sicher­zustellen. Stellen Sie sich nur vor, wir müssten flächendeckend eine Berufsfeuerwehr oder ein teures Berufsheer finanzieren!

Daher wollen wir die Freiwilligkeit jetzt einmal im Bereich des Sports nicht nur be­lohnen, sondern auch ganz explizit Anreize für diese Freiwilligkeit setzen; das unter an­derem dadurch, dass der Abbau von zivilrechtlichen Haftungsmaßstäben für Vereins­funktionäre kommt, dass steuerliche Anreize geschaffen werden und auch für die An­erkennung der freiwilligen Tätigkeit bei öffentlichen Ausschreibungen und Aufträgen gesorgt wird.

Der vorliegende Antrag der Kolleginnen Steger und Graf bietet für uns alle die Mög­lichkeit, die freiwillige Einsatzbereitschaft unserer Bürger auf vielen Ebenen zu fördern. Demnach werden wir diesen Antrag aus vollster Überzeugung unterstützen. Ich kann eigentlich überhaupt nicht verstehen, wie man diesen Antrag selbst von der Opposi­tionsbank aus nicht unterstützen kann. Diese Kritik richtet sich jetzt gegen die NEOS und die Liste Pilz/JETZT, die zwar im Ausschuss gegen diesen Antrag gestimmt ha­ben, sich aber hier in der Debatte im Hohen Haus nicht einmal zu Wort melden. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Noll: Schenkt uns ein paar Minuten! – Abg. Wittmann: Sport ist wichtig! – Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und JETZT.)

21.11


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Gru­ber. – Bitte, Frau Abgeordnete.


21.11.57

Abgeordnete Renate Gruber (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Liebe Kollegen und Kolleginnen! (Zwischenrufe bei SPÖ und JETZT.) Darf ich kurz um ein bisschen Aufmerksamkeit bitten? (Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.) – Danke sehr.

 


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