Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 234

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zählung könnte ich, glaube ich, noch unendlich fortsetzen. Die Vorzüge sportlicher Be­tätigung, vom Breitensport bis hin zum Leistungssport, kennen wir wohl alle. All diese positiven Effekte werden zum großen Teil durch ehrenamtliche Tätigkeiten ermöglicht. Wir können uns in Österreich glücklich schätzen, ein so hohes Maß an freiwilligem Engagement zu haben, denn dies ist wirklich keine Selbstverständlichkeit. (Allgemeiner Beifall.)

Wir dürfen uns aber nicht darauf verlassen, dass ein so gut funktionierendes System auch immer so aufrechterhalten werden kann. Deswegen liegt es auch in unserer Hand, Anreize zu schaffen, um das Ehrenamt so, wie es jetzt ist, zu erhalten. Genau das strebt der vorliegende Entschließungsantrag der Abgeordneten Steger und Graf an. Darin reichen die Ansätze von niederschwelligen Qualifizierungsangeboten über steuerliche Vorteile bis hin zur Berücksichtigung bei Jobvergaben. Die Freiwilligen ar­beiten zwar unentgeltlich, aber ihre Arbeit ist unbezahlbar. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

In diesem Sinne möchte ich mich bei allen ehrenamtlich Tätigen recht herzlich bedan­ken; ganz besonders natürlich auch bei denen, die mich in meiner sportlichen Karriere jahrelang begleitet haben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ohne das Ehren­amt den Sportlerinnen und Sportlern, egal ob im Breiten- oder im Spitzensport, wohl kaum möglich wäre, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Das fängt bei ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainern an und reicht von Funktionärinnen und Funktionären bis hin zu Kampfrichterinnen und Kampfrichtern bei Wettkämpfen und Turnieren. – Vielen Dank an euch für eure wertvolle Arbeit! (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei Abgeord­neten der SPÖ.)

Ich möchte mit einem Zitat von Ewald Balser schließen: „Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht.“ – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei Ab­geordneten der SPÖ.)

21.18


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Vizekanzler Strache. – Bitte.


21.18.29

Bundesminister für öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Heinz-Christian Strache: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn es um die Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit geht, so ist da natürlich viel zu tun. Die Anforderungen an ehrenamtliche Tätigkeiten haben sich in den letzten Jahren auch im Sport wesentlich erhöht und machen die Notwendigkeit von Verbesse­rungen der Bedingungen und einer fachlichen Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Funktionäre auch sichtbar. Viele Sportvereine weisen heute bereits eine Organisations­komplexität auf, die da oder dort durchaus der eines Unternehmens, eines kleinen Be­triebes, eines Mittelbetriebes entspricht. Und ja, es ist notwendig, auch darauf Rück­sicht zu nehmen!

Die Sektion II, nämlich die Sektion für den Sport, des Bundesministeriums für öffentli­chen Dienst und Sport hat sich aus diesem Grund auch mit der Bundes-Sportorgani­sation BSO am 26. September in dieser Frage ausgetauscht. Entsprechend dem ge­genständlichen Entschließungsantrag wurde mit der BSO und Vertretern der Bundes­sportdachverbände die Etablierung eines vonseiten der Sektion geförderten Projekts vereinbart, das eben folgende, im Entschließungsantrag auch angeführten Punkte ab­decken soll:

die Erfassung und Abstimmung von typischen Kompetenzen und Fertigkeiten für frei­willige Funktionen, Aufgaben und Rollen im Sport,

die Entwicklung von attraktiven Qualifizierungsangeboten für diese Funktionen unter der Maßgabe der Angemessenheit, Niedrigschwelligkeit und Attraktivität und unter Ein­beziehung bestehender Angebote der Länder und des Sports,

 


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