Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 29. Jänner 2019 / Seite 56

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ärzte zu stärken. Wir wollen mehr Kassenärzte und weniger Wahlärzte – das ist genau das Gegenteil von dem, was Sie uns vorwerfen! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Es gilt nicht nur jahrelang bestehende Symptome zu bekämpfen, sondern es müssen die Ursachen für das Problem gefunden werden, damit eine gesunde Wende einge­leitet werden kann. Diese Ursachen haben wir gefunden. Wir werden das umsetzen, damit diese Ursachen behoben werden.

Natürlich wurden auch schon, bevor Sie Ihre Anfrage eingebracht haben, Sofortmaß­nahmen getroffen. So gibt es zum Beispiel in der Steiermark – gemeinsam mit der So­zialversicherung – eine entsprechende Anschubfinanzierung (Ruf bei der SPÖ: Das ist aber nicht von Ihnen! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ) von 70 000 Euro je Plan­stelle; das ist nicht wenig. Sie sehen, in einem Bundesland werden schon Maßnahmen umgesetzt. Die Etablierung der Kinder- und Jugendheilkunde in Frauenkirchen im Bur­genland wurde auch schon als Sofortmaßnahme eingeleitet.

Das heißt, ich werde mein Augenmerk darauf lenken und Sorge dafür tragen, dass sich der Abwärtstrend im Hinblick auf die Kassenärzte und der gleichzeitige Aufwärtstrend der Wahlärzte, der sich in den letzten zwölf Jahren, und zwar durch Ihre Arbeit, entwi­ckelt hat, nicht weiter fortsetzt. Wir stärken die Kassenärzte! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Abschließend möchte ich betonen, dass der Arztberuf einer der wichtigsten und wahr­scheinlich einer der erfüllendsten Berufe ist, wie es diverse Arztbefragungen zeigen. Die geringe Wertschätzung in der Vergangenheit seitens der Politik ist ein sehr großes Problem der Ärzteschaft. (Heiterkeit bei der SPÖ.) Wir hingegen schätzen sie wert und erkennen sie an. Ärgernisse wie ein Pauschalverdacht, nämlich beispielsweise - - (Hei­terkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Lachen Sie nicht! Wer hat das Mystery Shop­ping eingeführt? – Das waren Sie! Das waren die Sozialdemokraten! Wo ist da die Wertschätzung für den ärztlichen Beruf?! (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.) Ich habe sofort nach meinem Amtsantritt das Mystery Shop­ping eingestellt. (Abg. Schieder: Sie sind ja selber ein Mystery!)

Wir werden natürlich auch die Bürokratie, das zweitgrößte Problem der Ärzteschaft, re­duzieren, es wird eine Verbesserung der Organisationsstrukturen, eine Leistungshar­monisierung und die notwendige Anerkennung der Leistungen unserer Ärztinnen und Ärzte geben. Dafür ein Danke an unsere Ärztinnen und Ärzte! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Ich selbst habe mir als Gesundheitsministerin hohe Ziele für meine Amtszeit gesetzt. (Abg. Schieder: Ja, 150 Euro im Monat!) Ich möchte spürbare Ergebnisse für die Ös­terreicher. Die medizinische Versorgung der Österreicherinnen und Österreicher si­cherzustellen ist nicht nur ein gesetzlicher Auftrag, sondern auch eine moralische Ver­pflichtung, der ich mich gerne stelle.

Ihre Politik folgte jahrelang dem Prinzip Wahlärzte statt Kassenärzte, denn sonst hätten wir nicht dieses Missverhältnis. Ich sage es noch einmal: Stärkung der Kassenärzte und weg von der Zweiklassenmedizin – ich stelle mich der Verantwortung. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.) Bei uns steht der Patient im Mittelpunkt.

Liebe Frau Klubobfrau, wir brauchen keinen roten Zug, wir haben einen Schnellzug! (Lang anhaltender Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Wöginger: Die hat es zerrissen, die Dringliche!)

13.50


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf herzlichst die Schülergruppe - - (Zwi­schenrufe bei der SPÖ.) – Darf ich um Aufmerksamkeit bitten? (Abg. Leichtfried – in Richtung FPÖ –: Ihr seid äußerst leicht zu begeistern! – Abg. Jarolim: Bitte um Begrü­ßung der Schüler!)

 


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