Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung, 30. Jänner 2019 / Seite 247

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Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte schön.


22.31.39

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Herr Präsident! Frau Präsident des Rechnungs­hofes! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ob der zunehmenden Wetterextreme und natürlich auch der Naturkatastrophen, die damit verbunden sind und durch Schnee, Hagel, Wasser, Wind, Dürre hervorgerufen werden, hat der vorliegende Rechnungshofbericht zu den Österreichischen Bundesforsten durchaus, glaube ich, eine aktuelle Bedeutung. Es geht einfach darum, dass wir unsere Schutz- und Bannwälder zeitgemäß und nachhaltig bewirtschaften, und der Rechnungshof hat diese Schutzwaldbewirtschaftung durch die Österreichischen Bundesforste geprüft.

Dabei hat es drei Schwerpunkte gegeben: einerseits inwieweit die Schutzwirkung des Schutzwaldes bei den Bundesforsten funktioniert, andererseits wie insgesamt die Ge­sellschaft ihrer Verpflichtung aus dem Forstgesetz aus dem Jahre 1975 und dem Bun­des­forstegesetz nachkommt, und zum Dritten inwieweit die Schutzwälder im Wider­spruch zur Wirtschaftlichkeit stehen.

Insgesamt wurde der Zeitraum von 2010 bis 2014 geprüft, wobei man frühere Jahre in diesen Bericht eingearbeitet hat. Der Rechnungshof gab insgesamt 19 Empfehlungen ab, wobei drei speziell an das Ministerium gerichtet wurden, zwei an das Ministerium und die Bundesforste und der Rest einzig und allein an die Bundesforste.

Dieser Bericht hat durchaus Aktualität, wie ich schon eingangs gesagt habe, weil es einfach darum geht, dass wir hier in Österreich diesen Schutzwald zeitgemäß bewirt­schaften. Es geht darum, dass die Bestände stabil bleiben, dass sie verjüngt und freigemacht werden. Es gibt einen klaren Auftrag: Die Schutzwaldbewirtschaftung ist vorrangig, und erst in Folge soll es dann technische Lösungen geben.

Unser Staatsgebiet hat ja 4 Millionen Hektar Wald. Von 8,4 Millionen Hektar Fläche sind also 4 Millionen Hektar Wald, das heißt, dass fast die Hälfte der Fläche in Öster­reich aus Wald besteht. Von diesen 4 Millionen Hektar Wald sind 820 000 Hektar Schutzwald, und die Bundesforste bewirtschaften knapp 600 000 Hektar dieses Schutzwaldes und sind damit der größte Forstbetrieb in Österreich.

Gerade das macht, glaube ich, vom Schutzgedanken, von der Sicherheit her ganz klar, dass es einen Auftrag gibt, dass wir zeitgemäß bewirtschaften, und der Rechnungshof hat auch schon aufgezeigt, dass es gerade in den letzten Jahren prioritär zu wenig Pflege dieser Schutzwälder gegeben hat, dass zu wenig in den Schutzwald investiert wurde und dass die Bundesforste gerade bei der Bewirtschaftung mehr Kraft in den Ertragswald gelegt haben als in den Schutzwald.

Daher gibt es einen klaren Auftrag, und die Frau Bundesminister ist ja im Ausschuss Rede und Antwort gestanden, dass zukünftig die Umsetzung der Schutzwaldstrategie Priorität hat und zum Glück bereits damit begonnen wurde. Im Mittelpunkt steht eine natürliche Verjüngung unserer Wälder, aber auch eine Aufschließung von Flächen, welche noch nicht erschlossen wurden.

Insgesamt, kann man sagen, gibt es aus diesem Bericht einen klaren Auftrag. Einiges wurde umgesetzt, einiges ist in Umsetzung. Für die Sicherheit unseres Landes und gerade für die alpinen Lagen, glaube ich, ist es ein Gebot der Stunde, dass wir die Schutzwaldsanierung und Schutzwaldbetreuung ernst nehmen und dem ganz klaren Auftrag des Rechnungshofes, den er in dem Bericht gegeben hat, nachkommen. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

22.35


 


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