Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 27. Februar 2019 / Seite 218

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19.19.50

Abgeordneter Mario Lindner (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Herr Kollege Nehammer, an Ihrer Stelle wäre ich ganz leise! (Abg. Haider: Er hat aber recht gehabt!) Der größte Arbeitnehmerverräter dieser Republik sitzt in der ÖVP: ÖAAB-Obmann August Wöginger. – So sieht es aus, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. – Unruhe im Saal.)


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Herr Abgeordneter, ich bitte Sie, die Bezeichnung zurückzunehmen. – Bitte. (Abg. Nehammer: ... genau das gleiche! – Zwischenrufe bei der SPÖ.)


Abgeordneter Mario Lindner (fortsetzend): Sehr geehrten Damen und Herren! Der ehemalige Präsident der Diakonie Michael Chalupka hat vor Kurzem getwittert: „Es herrscht große Betroffenheit und es sind Emotionen der Minderheitenerfahrung ge­weckt worden, von denen man geglaubt hat, sie sind schon vergessen. Viele fühlen sich als Bürger zweiter Klasse.“ (Abg. Stefan: Wann hat er das geschrieben?)

Michael Landau – ich glaube, kein Unbekannter – hat getwittert: „Über den persön­lichen Glauben anderer Menschen möchte ich nicht urteilen. Und das steht meiner Mei­nung nach auch niemandem zu. Aber hier wird mE evangelischen Christen als Minderheit etwas einseitig weggenommen. Und das halte ich für nicht in Ordnung.“ (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Stefan.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Zuseherinnen und Zuseher, die Sie diese Diskussion verfolgen, eines muss man definitiv sagen: Verrückter geht es einfach nicht mehr. (Abg. Gudenus: Ja, Selbsterkenntnis!) Das Unwort des Jahres 2019 – und da könnten wir jetzt wetten – wird definitiv: persönlicher Feiertag. (Beifall bei Abge­ordneten der SPÖ.) Meine Damen und Herren, diese Regelung ist ein Hohn für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ihr pfeift auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeit­nehmer in diesem Land und schaut nur auf die Großsponsoren. Das ist ein Skandal, wie ihn diese Republik noch nie gesehen hat. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Gudenus: Sehr sachlich!)

So eine verrückte Regelung! Ein halber Feiertag, ein halber Feiertag war der erste Vorschlag, jetzt machen wir gar keinen Feiertag (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch) – gar keinen Feiertag! (Abg. Gudenus: ... Rhetorikseminar machen!) Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, wenn ihr schon gar keinen Feiertag macht, dann geht vielleicht noch einmal in euch, es gibt nämlich eine andere Möglichkeit auch noch: 26 Urlaubs­tage für alle. (Beifall bei SPÖ und JETZT.) Gebt allen Arbeitnehmerinnen und Arbeit­nehmern einen Urlaubstag mehr, das ist überhaupt kein Problem! Die Menschen in diesem Land haben es sich nach 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Arbeitswoche verdient, mehr Freizeit zu haben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, mein persönlicher Feiertag wird jener, an dem eine neue Regierung in Österreich angelobt wird. (Beifall bei der SPÖ.)

19.22


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Leichtfried zu Wort gemeldet. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


19.22.53

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Herr Abgeordneter Nehammer hat in seiner Rede gesagt und behauptet – und das ist unerhört –, dass man bei der Arbeiter­kammer Niederösterreich nur beraten wird, wenn man Gewerkschaftsmitglied ist. (Abg. Nehammer: Nicht ausschließlich! Das ist ein dokumentierter Fall! – Ruf bei der FPÖ: In der Steiermark auch!) Das ist vollkommen unrichtig und ein Humbug. Die Arbeiter-


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