Bundesgesetz über die Absicherung des österreichisch-jüdischen Kulturerbes (ÖJKG) (78/ME)

Ministerialentwurf Gesetz

Ministerialentwurf betreffend Bundesgesetz über die Absicherung des österreichisch-jüdischen Kulturerbes (ÖJKG)

Kurzinformation

Ziele

  • Sicherstellung eines aktiven jüdischen Gemeindelebens in Österreich entsprechend dem ÖJKG (Bundesgesetz über die Absicherung des österreichisch-jüdischen Kulturerbes)
  • Breiter Zugang der Bevölkerung Österreichs zum jüdischen kulturellen Erbe
  • Ausbau des interreligiösen Dialogs entsprechend dem ÖJKG
  • Sicherstellung der aktiven Beteiligung von jungen Mitgliedern der jüdischen Glaubensgemeinschaft am jüdischen Gemeindeleben (Zielgruppe: 0- bis 30-Jährige)

Inhalt

  • Jüdische Einrichtungen wie Synagogen, Bethäuser, jüdische Institutionen und Veranstaltungen sollen geschützt werden.
  • Die Struktur und Dienstleistungen für die Mitglieder der jüdischen Glaubensgemeinde sollen erhalten und ausgebaut werden.
  • Die Informationsvermittlung über das jüdische Kulturerbe (gemeinsame Veranstaltungen, Informationsabende und Themenschwerpunkte) für die nichtjüdische Bevölkerung und die Mitglieder der jüdischen Glaubensgemeinschaft Österreichs sollen gefördert werden.
  • Projekte des interreligiösen Dialogs sollen gefördert werden.
  • Programme, die speziell auf jüdische Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene abgestimmt sind, sollen gefördert werden.

Hauptgesichtspunkte des Entwurfs

Das jüdische gesellschaftliche und kulturelle Leben ist ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Geistes- und Kulturgeschichte. Die jüdische Bevölkerung in Österreich wird heute auf etwa 15.000 Personen geschätzt; davon leben die meisten in Wien. Trotz dieser im Vergleich überschaubaren Zahl wird die jüdische Gemeinde in Österreich und vor allem in Wien als bedeutend erachtet, nicht zuletzt aufgrund des materiellen und immateriellen kulturellen Erbes des Judentums in Österreich.

Dieses Erbe wird von der jüdischen Gemeinschaft in Österreich gepflegt, erhalten und weiterentwickelt. Dies gelingt nur durch hohen ideellen und materiellen Einsatz der Gemeinschaft. Dennoch ist jüdisches Leben in Österreich nicht selbstverständlich, sondern lebt gerade aus Sicht der jüngeren Generation von nachhaltigen Zukunftsperspektiven wie Schutz jüdischer Einrichtungen, Erhaltung und Pflege des gemeinsamen zukunftsorientierten österreichisch-jüdischen Kulturerbes, Aufrechterhaltung des jüdischen Gemeindelebens und seiner Struktur in Österreich, Dialog der Religionen, Förderung von Projekten mit und zugunsten der jungen Generation und Förderung von Initiativen des gesellschaftlichen Austausches und des Zusammenhalts.

Die Bundesregierung bekennt sich im Interesse eines lebendigen jüdischen Lebens zu einer nachhaltigen Realisierung dieser Ziele und beabsichtigt, dies durch eine im ÖJKG gesetzlich verankerte jährliche finanzielle Zuwendung des Bundes an die Israelitische Religionsgesellschaft in Österreich als gesamthafte Repräsentantin jüdischen Lebens zu realisieren.

Redaktion: oesterreich.gv.at

Stand: 30.11.2020

Themen

Übermittelt von

Sebastian Kurz (V)

Bundeskanzleramt

Ähnliche Gegenstände