die Eltern Druck ausgeübt wird. Wo war die Planung? Wo waren Sie im Frühjahr, um in andere Länder zu schauen, die vieles besser machen? In Irland hat jede Lehrerin, jeder Lehrer eine solche Maske (eine FFP2-Maske in die Höhe haltend), eine FFP2-Maske. Bei uns haben sie nichts. In Irland und Deutschland sind die Schulen offen, und die Länder haben deutlich niedrigere Zahlen. Wir sind die Schlechtesten, was die Infektionen betrifft, und dann sperren wir die Schulen zu, damit alles noch schlimmer wird. Das ist wirklich enttäuschend. (Zwischenruf des Abg. Sieber.) Ich könnte noch lange darüber reden, aber noch einmal mein Appell: Geben Sie wenigstens den Leuten die Chance, nicht nur Waffen, sondern auch Bücher zu kaufen! Geistige Waffen brauchen wir, nicht etwas zum Schießen! – Danke schön. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
19.19
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Ing. Johann Weber. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuschauer und Zuhörer zu Hause vor den Bildschirmen! Ich möchte meine Rede mit dem Namen Markus beginnen. Markus ist ein ehemaliger Schüler. Er kam seinerzeit mit 15 Jahren zu uns an die landwirtschaftliche Fachschule, um die Prüfung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter letztendlich erfolgreich abzulegen. Nebenbei konnte er sich auch für seine weitere Zukunft beruflich orientieren und entdeckte dabei seine Liebe zur Technik, was ihn nach der schulischen Ausbildung dazu bewogen hat, eine Lehre mit Matura im Bereich Maschinenbautechnik zu beginnen. Vier Jahre später hat er die Lehrabschlussprüfung gemacht und die Reifeprüfung sehr erfolgreich abgelegt, was ihm in weiterer Folge zusätzliche Möglichkeiten eröffnet hat: Er ging nach Wien, finanzierte sich sein Studium an der Veterinärmedizinischen Universität mit dem Selbsterhalterstipendium, und jetzt ist er erfolgreich praktizierender Tierarzt bei uns im wunderschönen Lavanttal. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Nicht nur deswegen bin ich ein Anhänger und Freund der dualen Ausbildung, im speziellen Fall der Lehre mit Matura. In meinem Heimatbezirk Wolfsberg haben wir im Schnitt circa 900 Lehrlinge, und circa 10 Prozent dieser Lehrlinge entscheiden sich jährlich für die Lehre mit Matura. Ich glaube, das ist im Österreichvergleich ein sehr guter Wert. Warum ist das bei uns so? – Die Berufsschule Wolfsberg unter Direktor Norbert Aichholzer und seinem Team – er schaut übrigens heute die Übertragung an – steht zu 100 Prozent hinter dieser Ausbildungsform.
Der junge Lehrling verdient von Beginn seiner Lehre an bereits schönes, ehrlich verdientes Geld, und das wird letztendlich auch schon pensionswirksam. Er weiß, warum er etwas macht. (Zwischenruf bei der SPÖ.) In weiterer Folge steigen – als gefragter Facharbeiter – nicht nur die Arbeitschancen, sondern auch weitere Türen in der Karriereleiter und im weiteren Bildungsbereich gehen auf, wie eben beim vorhin erwähnten Beispiel Markus.
In Summe wird in Österreich in diesem Bereich schon sehr viel richtig gemacht, aber wir können und müssen uns da sicherlich auch noch verbessern. Wir wissen, wir haben in diesem Bereich noch ein zu hohe Drop-out-Quote, dafür ist aber im Regierungsprogramm einiges vorgesehen.
Herr Bundesminister, noch einmal recht herzlichen Dank für die 12,4 Millionen Euro (Rufe bei der FPÖ: Danke, danke!), die dafür vorgesehen sind. Ich wünsche allen Lehrlingen mit Matura alles Gute für die Zukunft. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
19.22
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