auch Wissen über unsere Grundbedürfnisse, allen voran Ernährung und Gesundheit, weil eines mit dem anderen einhergeht.
Parallel dazu können wir feststellen, dass es eine deutliche Abnahme des Wissens (Ruf bei der FPÖ: Zur Tagesordnung!) über Lebensmittel, über die praktischen Kochkompetenzen und vor allem über die Fähigkeit, einen Haushalt samt Vorratshaltung zu führen – und das noch effizient –, gibt. Es braucht Lebensmittelwissen bei Kindern, Schülerinnen und Schülern, Pädagoginnen, Pädagogen und Eltern, Wissen um die Qualität von Lebensmitteln, um ihre Herkunft und ihre Produktion, damit die KonsumentInnen von heute und morgen verantwortungsvolle Ernährungs- und Kaufentscheidungen treffen können.
Wir österreichischen Bäuerinnen, allen voran unsere geschätzte Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, fordern einen Ausbau und die Adaptierung des Pflichtschulfaches Ernährung und Haushalt in der Sekundarstufe I. Große Zustimmung findet dieses Anliegen auch in der Bevölkerung, damit unsere Kinder später nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, wie eine von der Arge Bäuerinnen initiierte Onlineumfrage zeigt, an der insgesamt rund 9 000 Personen teilnahmen. 99 Prozent der Befragten hielten es nämlich für sehr notwendig, dass Kinder in der Schule über Lebensmittel, Ernährung und Konsumbildung lernen (Zwischenruf bei der FPÖ) und wünschen sich eine Ausweitung dieses Unterrichtsfaches.
Auch die Coronakrise hat uns aufgezeigt, wie enorm wichtig dieses Lebensmittelwissen ist, um mit möglicherweise geringerem Einkommen auszukommen und trotzdem ein gutes und qualitativ hochwertiges Essen auf den Tisch zu bringen, aus Überzeugung regionale und saisonale Lebensmittel einzukaufen und gemeinsam mit der Familie zu kochen und zu essen. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ernährungs-, Gesundheits- und Konsumwissen sind wesentliche Kompetenzen für ein reflektiertes, selbstbestimmtes und gesundes Erwachsenenleben. Dieser Basis muss im Pflichtschulalter unbedingt mehr Raum gegeben werden. Ich bin mir sicher, mit diesem Bundesminister sind wir gemeinsam auf einem guten Weg. Vielen herzlichen Dank dafür. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
19.40
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Mag.a Dr.in Petra Oberrauner. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Mag. Dr. Petra Oberrauner (SPÖ): Sehr geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich wollte eigentlich am Anfang einen Entschließungsantrag einbringen, aber nach den Darbietungen der türkisen Fraktion muss ich zu den Äußerungen, die da getätigt worden sind, Stellung nehmen. Vor kurzer Zeit war die Parole: Mit dem Virus leben lernen! Nirgendwo ist das so sichtbar wie im Bildungsbereich, weil da die gesamte Familie betroffen ist, wenn irgendetwas nicht funktioniert.
Ich danke Ihnen auch, dass Sie dafür sorgen wollten, dass die Schulen mit Unterricht offen bleiben und nicht zu einem Ort der Beherbergung der Kinder werden, die dort abgegeben werden müssen, weil die Eltern nicht freibekommen. – Das ist übrigens auch Ihrer Chaospolitik zuzurechnen: Zuerst war klar, dass der Staat den Arbeitgebern die Zeit finanziell entsprechend abgilt, wenn die Mütter zu Hause bleiben müssen. Das wäre in Ordnung gewesen, das wäre respektvoll gewesen und das wäre volkswirtschaftlich und für die Gesellschaft im Allgemeinen sinnvoll gewesen, weil man dann Respekt vor den Familien zeigt. Jetzt kommen wir drauf, dass dem nicht so ist. Dann wollte man zwischendurch die Handelsangestellten ausschließen, und zum Schluss ist es so weit,
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