dass man die Arbeitgeber fragen muss, ob sie das Geld entgegennehmen wollen. Also ich muss wirklich sagen, das ist von einer guten Familien- und Sozialpolitik so weit entfernt wie wir vom Mond.
Das Zweite, das ich immer wieder feststelle: Bei Ihnen gibt es ein Syndrom, das mich wirklich ein bisschen verunsichert. Das ist dieses Pippi-Langstrumpf-Syndrom, bei dem man sich jeden Tag sagt: Ich mache mir die Welt so, wie sie mir gefällt, egal was rundherum passiert! – Wir leben mit einer Pandemie, und eine Pandemie bedeutet andere Herausforderungen als ein normales Budget und Regierungsverantwortung präsentiert im großen Stil, bei der man jeden Tag zweifach und dreifach durch Marketing verstärkte Machtdemonstrationen zeigt. Ich muss schon sagen, die Aussage von Frau Mag. Salzmann hat das alles bestätigt.
Danke an die Lehrerinnen und Lehrer, die den Schulbetrieb so gut aufrechterhalten. Schlimm genug, dass Sie die Rahmenbedingungen nicht geschaffen haben und dass das notwendig ist, denn das wäre Ihre Aufgabe als Politiker und Politikerinnen.
Das Dritte, das ich noch anführen möchte, ist, dass Sie immer wieder davon reden, dass wir die Spalter der Nation seien – wenn jemand eine andere Meinung äußert oder etwas einbringen will, damit sich etwas verbessert. Das Gegenteil von spalten ist kooperieren. Ich verstehe nicht, warum es für Sie so schwer ist, eine Anregung von der Opposition anzunehmen, wenn sie gut ist. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Ich nehme auch eine Anregung von der Regierung an, wenn sie gut ist. Wenn ich sie nicht gut finde, habe ich als Politikerin die Verantwortung, Ihnen begründet und nicht polemisch zu sagen, warum ich sie nicht gut finde und was die Verbesserungsvorschläge wären. Ich muss sagen, Sie besitzen mit Ihrer Mehrheit nicht die Meinung der gesamten Bevölkerung. Das muss Ihnen einmal klar werden. Es gibt mehrere Seiten, es gibt verschiedene Wähler, es gibt Leute in der Gesellschaft, die unterschiedlich denken. Vielfalt ist wichtig. In Einsamkeit glücklich und gemeinsam einsam zu leben, so wie Sie das praktizieren, ist, glaube ich, nicht der richtige Zugang betreffend die Pandemie. (Beifall bei der SPÖ.)
Dass es einen Virus gibt, ist unbestritten, dass dieser sehr gefährlich ist, ist auch unbestritten, aber so eine Verleugnung der Realität mit solchen Machtdemonstrationen ist mindestens genauso gefährlich. Ich würde Sie wirklich bitten, das Parlament ernster zu nehmen, die Kontrollfunktionen des Parlaments zu respektieren und nicht überall mitzutun, weil Sie glauben, Sie müssen den Marketingkanzler unterstützen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Lausch.)
So, und jetzt komme ich zu meinem Entschließungsantrag, der sich auf die Lehrerinnen und Lehrer bezieht, die ebenfalls Nachholbedarf bei der neuen Herausforderung des digitalisierten Unterrichtes haben. Eine Studie sagt, dass 28 Prozent der Lehrkräfte sich wenigstens einigermaßen fit für den Einsatz von digitaler Technik im Unterricht fühlen, aber 52 Prozent fühlen sich gar nicht in der Lage, sie anzuwenden. Leider haben wir beim Budget festgestellt, dass nach 70 000 Euro im Jahr 2020 bis zum Jahr 2022 0 Euro budgetiert sind. Da würde ich Sie dringend bitten, Herr Minister, unserem Entschließungsantrag nachzukommen, der wie folgt lautet:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Stärkung der Digitalen Kompetenzen aller Lehrkräfte“
Der Nationalrat wolle beschließen:
HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite