Ich weiß, dass die Bemühungen, die da insbesondere professionelle Mathematiker betreiben, außerordentlich wertvoll sind. Die Beispiele werden jetzt so gestellt, dass man nicht mehr mit Seneca sagen kann: Non vitae, sed scholae discimus!, so hat er es nämlich gesagt: Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir! – Ich darf Ihnen nur sagen: Seneca hat sogar noch dazugesagt: In supervacuum diffundimus, also: Wir zerfließen in einem Supervakuum, in einer völligen Leere, in der Schule. All das machen wir aber nicht, sondern wir machen die Schule jetzt wirklich so gewandt, dass wir auch tüchtige Menschen herausbringen können.
Die semestrierte Oberstufe und auch die Verbesserungen in der Matura sind eigentlich sehr gute Projekte – und betreffend die anderen Projekte, Herr Kollege Brückl, haben Sie gesagt, Sie können mitgehen.
Wir würden uns also freuen, wenn Sie im Sinne unserer Kinder, unserer Schülerinnen und Schüler und auch im Sinne der Zukunft von Österreich vollinhaltlich mitgehen würden. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP.)
15.55
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Hammerschmid zu Wort gemeldet. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Dr. Sonja Hammerschmid (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bildungsminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ja, die Vielfalt der Dinge, die in diesem Gesetzentwurf enthalten ist, wurde bereits angesprochen. Ich möchte mich jetzt eigentlich nur auf die Reform, auf die Novelle der neuen Oberstufe konzentrieren.
Betreffend die neue Oberstufe gab es viel Kritik – manches zu Recht, vieles zu Unrecht, wie ich meine. Ein Problem waren die schon genannten und erwähnten Parkplatzprüfungen, die lange mitgeschleppt werden konnten und dann zum Stolperstein wurden. Das ist jetzt in dieser Novelle bereinigt, und das ist gut so, würde ich meinen. Auch so einiges anderes aus der Evaluierung ist in die Überarbeitung dieses Gesetzes, in diese Novelle eingeflossen, und auch das begrüße ich sehr. Ich würde mich freuen, wenn das auch in anderen Bereichen so stattfinden könnte, nämlich dass man wissenschaftliche Erkenntnisse, Evaluierungen und die Praxis in Novellierungen miteinfließen lassen würde, beispielsweise bei den Deutschklassen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.) – Aber das ist jetzt eine andere Geschichte.
Ich bin jedenfalls froh, dass die semestrierte Oberstufe, wie sie jetzt heißt, eine neue Chance bekommt, und ich weiß – ich schaue sehr gezielt in diese Richtung –, dass ich da den Grünen sehr, sehr stark verbunden sein muss, dass dieser Ansatz neue Oberstufe/semestrierte Oberstufe weiterleben darf und eine neue Chance bekommen kann. Sie auslaufen zu lassen – und das ist lange im Raum gestanden – wäre nämlich wirklich fatal gewesen, weil es eine Schule ist, von der viele Kinder und junge Menschen wirklich träumen: eine Schule, die Schülerinnen und Schüler entlang ihrer persönlichen Talente, ihrer Interessen, ihrer Vorlieben unterstützt, weil sie Module auswählen können, weil es themenzentriertes Lernen ist, weil es projektorientiertes Lernen ist, das im Mittelpunkt steht, weil jedes Semester Ausbildungsschwerpunkte neu gewählt werden können und vieles Weitere mehr.
Schülerinnen und Schüler werden von Coaches begleitet, individuelle Lehrbegleitung wird angeboten. Begabungsförderung – oft gefordert, auch von den Freiheitlichen! – kann stattfinden. Ich kann in meiner Geschwindigkeit Prüfungen machen: Ich kann überspringen, ich kann schneller lernen, wenn ich besser bin, ich kann aber auch mehr Zeit dazu brauchen.
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