Die österreichische KI-Strategie biete, so Abgeordnete Maria Theresia Niss (ÖVP), die nötigen Rahmenbedingungen und lasse auch Konkretisierungen zu, die sich aufgrund zweier Regierungswechsel und der Coronapandemie verzögert hätten, nun aber folgen würden. Ein Beispiel sei die Konzentration auf die Entwicklung von KI-Schlüsseltechnologien – als Stichwort: Industrie 4.0 –, wo Österreich bereits Stärken habe. Damit könne der Wettbewerbsstandort gezielt gestärkt werden, so die Forschungssprecherin der ÖVP. Des Weiteren sollen Unternehmen, die Wirtschaft als Gesamtes und auch die Verwaltung durch den Einsatz von KI-Technologien noch weiter profitieren.
Die österreichische KI-Forschung habe "nicht mit diesem Papier angefangen und hört damit auch nicht auf", bekräftigte Süleyman Zorba (Grüne). Es habe Versäumnisse gegeben, auch viele Aspekte der Kritik würden stimmen, dennoch biete die vorliegende Strategie enorme Möglichkeiten, auf denen nun aufgebaut werden könne, betonte der Sprecher für Netzpolitik und Digitalisierung der Grünen. Im Regierungsprogramm könne man sehen, dass diesem Thema vonseiten der Regierung eine Wichtigkeit zugestanden werde. Neben dem dringend nötigen Ausbau der Grundlagenforschung sei vor dem anstehenden Wandel eine vertiefende gesellschaftliche Debatte über KI geboten.
Für Petra Oberrauner, die Forschungssprecherin der SPÖ, müsse die Rolle der Politik jedenfalls auch Teil einer Debatte über Künstliche Intelligenz sein. Diese müsse klare Rahmenbedingungen und Spielregeln für den Umgang mit KI schaffen – es gebe im Moment keine – und so ihrer demokratiepolitischen Verantwortung nachkommen. Der Umgang mit KI sei eine demokratiepolitische Grundsatzfrage, so Oberrauner weiter, es gehe darum, die Menschen zu schützen und aufzuklären.
Österreich müsse sich die Frage stellen, wo es hinwolle, entsprechende Maßnahmen müssten definiert und verfolgt und auch finanziert werden, betonte FPÖ-Forschungssprecher Gerhard Deimek. Ohne entsprechende Mittel könne weder Grundlagen- noch angewandte Forschung betrieben werden. Da Österreich, was die gesetzten Maßnahmen betreffe, bereits hintennach sei, müsse man nun schauen, zügig aufzuholen, so Deimek.
Für NEOS-Forschungssprecher Helmut Brandstätter ist klar, dass ganz Europa betreffend KI hinterher hinke. Das sei unter anderem aufgrund mangelnder Forschung passiert: Oft fehlten die Möglichkeiten, so der Abgeordnete. Es gebe in Österreich zwar an 18 von 22 Universitäten Forschung im Bereich KI, die Politik habe aber verabsäumt, diesen die Möglichkeit zu geben, über die Grundlagenforschung, die dort betrieben werde, hinauszuwachsen. Es fehle schlicht an der nötigen Finanzierung.