Das österreichische Parlament hat rund um diesen Anlass eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen ausgerichtet. Höhepunkt war eine Festveranstaltung im Hohen Haus. Sie bot Gelegenheit, um über Meilensteine und Erfolge, aber auch notwendige Weiterentwicklungen im Bereich der Menschenrechte zu sprechen.
Das Nationalratspräsidium diskutierte über Problemfelder, die weiterhin Aufmerksamkeit erforderten, wie die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderung zu gesellschaftlicher Teilhabe oder das Problem des Zugriffs auf persönliche Daten durch digitale Anwendungen.
Die Festrede zur Veranstaltung hielt Elisabeth Hoffberger-Pippan vom Peace Research Institute Frankfurt. Sie erläuterte den Hintergrund der Entstehung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Multiple Krisen überschatten für sie den 75. Jahrestag der UN-Menschenrechtserklärung. Globale Entwicklungen brächten neue menschenrechtliche Herausforderungen mit sich, befand die Rednerin, die dafür plädierte, die vielen kleinen Schritte vieler Menschen zu beachten und zu würdigen, die in Summe viel zur Wahrung der Menschenrechte bewirken könnten.
Wie die Menschenrechte mit Blick auf Herausforderungen wie Migration, Klimawandel und künstliche Intelligenz (KI) weiterentwickelt werden müssen, stand im Fokus einer Podiumsdiskussion mit den Rechtswissenschaftlern Wolfgang Benedek und Walter Obwexer, dem Gründer des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Menschenrechte Manfred Nowak sowie Justizministerin Alma Zadić. Manfred Nowak und Walter Obwexer sprachen sich etwa für ein Grundrecht auf nachhaltige Entwicklung aus, um die Umwelt für künftige Generationen zu bewahren. Wolfgang Benedek trat für den Schutz vor der Macht von großen IT-Konzernen für digitale Menschenrechte ein. Justizministerin Zadić zeigte sich überzeugt, dass Grundrechte universell für alle Menschen gelten müssen