News 18.09.2025, 16:35

Bundesrechnungsabschluss 2024: Trotz steigender Einnahmen höheres Defizit

Mit einem Defizit von 13,76 Mrd. € verbuchte der Bund im Jahr 2024 erneut ein hohes negatives Nettoergebnis. Das bedeutet eine Verschlechterung um rund 3 Mrd. € gegenüber dem Jahr 2023. Das geht aus der Bilanz des Bundes – dem sogenannten Bundesrechnungsabschluss – für das vergangene Jahr hervor, der vom Rechnungshof vorgelegt wird und im Budgetausschuss auf der Tagesordnung stand. Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Defizit war geprägt von einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und erhöhten öffentlichen Ausgaben. So war die heimische Wirtschaft laut Rechnungshof im Jahr 2024 von einem Wachstumsrückgang und von konjunkturellen Herausforderungen betroffen. Die gestiegenen Einnahmen, insbesondere durch höhere Lohn- und Umsatzsteuereinnahmen, konnten nicht die deutlich höheren Aufwendungen wettmachen. Hauptsächlich dafür verantwortlich waren die Ausgaben für Pensionen, Gehälter und Zinsen, zusätzliche Mittel für Klima, Energie und Daseinsvorsorge sowie fortgesetzte Teuerungsentlastungen.

Die Finanzschulden des Bundes stiegen im Vorjahr auf insgesamt 299,25 Mrd. €. Auf gesamtstaatlicher Ebene wies Österreich 2024 ein öffentliches Defizit von -4,7 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus – eine Verschlechterung um rund zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Der Schuldenstand des Gesamtstaates stieg auf 81,8 % des BIP an.

Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker spricht sich für eine nachhaltige Budgetpolitik aus.

Rechnungshof plädiert für langfristige Reformen in finanzierungsintensiven Bereichen

Aufgrund der angespannten Budgetsituation und dem Anstieg der Verschuldung betont der Rechnungshof in seinem Bericht die Wichtigkeit einer nachhaltigen Budgetpolitik. Dessen Präsidentin, Margit Kraker, sprach sich im Ausschuss etwa für langfristige Reformen in den finanzierungsintensiven Bereichen Gesundheit, Pensionen, Pflege und Bildung, für Strukturreformen der föderalen Ebenen sowie für treffsichere Förderungen aus. Eine nachhaltige Budgetpolitik sei eine gesamtstaatliche Aufgabe für Bund, Länder und Gemeinden.

Im Rahmen der Debatte über den laufenden Budgetvollzug für das Jahr 2025, gab Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl zu bedenken, dass Konsolidierungsmaßnahmen erst im zweiten Halbjahr greifen würden, was von den bereits bekannten August-Daten auch bestätigt werde.