"Beim Reden kommen die Leut' zam" lautet eine bekannte Redewendung. Dieser Devise folgt Regisseurin Anna Rispoli mit ihrer Performance "Close Encounters", auf Deutsch: „Nahe Begegnungen“. Als eines der kleinsten Projekte der vergangenen Wiener Festwochen 2022 zog es große Aufmerksamkeit auf sich. "Close Encounters" von der italienisch-belgischen Künstlerin und Aktivistin Anna Rispoli ist mittlerweile für den Nestroypreis nominiert und landete auch im heurigen Programm der Wiener Festwochen – dieses Mal im Parlament.
"Close Encounters" dreht sich um die Realitäten, Ängste und Sehnsüchte von jungen Menschen. Welche das sind, findet das Publikum auf direktem Weg heraus: Besucher:in und Performer:in sitzen einander gegenüber, hören über Kopfhörer einen Dialog und stellen diesen nach. "Sie werden ein intimes Gespräch über Themen führen, die sie normalerweise nicht haben, schon gar nicht mit Menschen, die sie nicht kennen, und die definitiv nicht zwischen Generationen ausgetauscht werden", beschreibt Rispoli die Performance. Durch das Mitsprechen der Aufnahme im Ohr sollen unbekannte Stimmen hörbar und unbekannte Denkweisen zugänglich gemacht werden. Der mitgelauschte Dialog ist ein fiktives Gespräch zweier Jugendlicher, das aus über 50 Stunden Audioaufnahmen entstanden ist.