News 26.05.2025, 21:29

EU-Darlehen für Investitionen in die Verteidigung

Europa will seine Verteidigungsfähigkeiten stärken. Das Instrument SAFE ("Sicherheitsmaßnahmen für Europa"), ein befristetes Notfallinstrument, ermöglicht den EU-Mitgliedstaaten die Aufnahme von bis zu 150 Mrd. € an Darlehen aus dem EU-Haushalt, um nationale Investitionen zur Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie zu finanzieren. Dazu berieten heute die Mitglieder des EU-Ausschusses des Bundesrats.

Für Österreich sei das Instrument aus wirtschaftlicher Sicht nicht interessant, sagte eine Expertin des Finanzministeriums im Ausschuss. Österreich könne sich aktuell am Markt günstiger finanzieren als die EU. Die Stärkung der Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit der EU sei jedoch ein gesamteuropäisches Ziel und auch Österreich profitiere von Maßnahmen, die dieses Ziel unterstützen.

Die Europäische Kommission will die europäische Verteidigungsindustrie weiter stärken.

"Critical Medicines Act" für Versorgungssicherheit von Arzneimitteln

Thema im Ausschuss war auch der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene "Critical Medicines Act". Mit diesem soll die Versorgungssicherheit mit kritischen Arzneimitteln in der EU gestärkt und Abhängigkeiten von Lieferanten reduziert werden. Der Verordnungsvorschlag sieht vor, bereits bestehende Maßnahmen zu ergänzen und ein gesundheits- und industriepolitisches Instrumentarium bereitzustellen, um Schwachstellen in den Lieferketten für kritische Arzneimittel zu verringern.

Der Ausschuss diskutierte außerdem einen Vorschlag der Europäischen Kommission zu einer Anpassung der Ziele des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) an aktuelle geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen. Dies stieß weitgehend auf Skepsis im Ausschuss, man befürchtet eine "Überfrachtung" des Fonds und eine Verwässerung seiner Aufgaben. Auch seitens des Sozialministeriums will man an den bisherigen Schwerpunkten der aus ESF+-Mitteln finanzierten Programme festhalten.