Gesetzesbeschlüsse, die aus Initiativen von Abgeordneten hervorgingen, überholten in der 27. Gesetzgebungsperiode (GP) erstmals jene der Regierung. Bedeutet diese Tatsache, dass der Nationalrat gestärkt wurde? Ein aktuelles Fachdossier des Rechts-, Legislativ- und Wissenschaftlichen Dienstes (RLW) der Parlamentsdirektion beschäftigt sich mit dieser Frage.
Die nähere Analyse der Entwicklungen seit 2020 zeigt laut dem Dossier, dass diese Trendumkehr hin zu selbstständigen Anträgen mit einer Verkürzung der Beratungszeit, dem Fehlen von Informationen und mangelnden Möglichkeiten der Evaluierung von Gesetzen einhergeht.
Die COVID-19-Pandemie machte rasche Gesetzesbeschlüsse notwendig, selbstständige Anträge von Abgeordneten wurden in der Praxis dafür genutzt.