Seit der Einführung des aktiven und passiven Frauenwahlrechts in Österreich 1918 hat es viele "Erste" gegeben: schon mit der Wahl 1919 die ersten acht weiblichen Abgeordneten, mit Barbara Prammer 2006-2014 die erste Nationalratspräsidentin oder auch die erste Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein 2019.
Der österreichische Bundesrat wurde 1927 dank Olga Rudel-Zeynek als Bundesratspräsidentin sogar das erste nationale parlamentarische Organ, das von einer Frau geführt wurde.
Hier finden Sie einige Meilensteine der Frauenrechte in der österreichischen Gesetzgebung:
- 1918: Das allgemeine Frauenwahlrecht ermöglicht Frauen erstmals das Wählen. Manchen Frauen blieb es länger verwehrt: Prostituierte erhielten das Wahlrecht erst 1923.
- 1920: Das Hausgehilfinnengesetz sichert Hausangestellten u. a. Urlaub, eine Nachtruhe von 9 Stunden und ein absperrbares Zimmer.
- 1925: Die "Lex Rudel-Zeynek" regelt den Unterhaltsanspruch alleinerziehender Frauen bei säumigen Vätern. Das Gesetz entstand unter Mitwirkung der damaligen Abgeordneten Olga Rudel-Zeynek.
- 1975: Durch die Fristenlösung wird der Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten 3 Monate straffrei.
- 1975/76: Die große Familienrechtsreform stellt Frauen und Männer rechtlich gleich: Frauen dürfen jetzt ohne Zustimmung ihres männlichen Vormunds arbeiten.
- 1974-1979: Die Sozialreform für Mütter bringt die Erhöhung des Karenzgeldes, Einführung des Mutter-Kind-Passes und Verlängerung des Mutterschutzes.
- 1979: Das Gleichbehandlungsgesetz regelt u. a. Diskriminierung sowie sexuelle und allgemeine Belästigung am Arbeitsplatz. Es wurde 1993 um das Bundesgleichbehandlungsgesetz ergänzt.
- 1989: Eine Sexualstrafrechtsreform macht Vergewaltigung in der Ehe strafbar. Im selben Jahr wird die automatische Amtsvormundschaft für die Kinder lediger Mütter abgeschafft.
- 1997: Das Gewaltschutzgesetz ermöglicht u. a. die Wegweisung und das Betretungsverbot als Schutzmaßnahmen von Frauen vor gewalttätigen Männern.
- 1999: Die partnerschaftliche Teilung der Haus- und Versorgungsarbeit wird in das Ehegesetz integriert.
- 2013: Österreich ratifiziert die Istanbul-Konvention des Europarates zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen.
Erfahren Sie auf unserer Website noch mehr Wissenswertes zur Geschichte und unschätzbaren Arbeit von und für Frauen im Parlament.