Personen, die keine geschlechtergerechte Sprache verwenden, sollen keine Nachteile erfahren, fordern die Unterzeichner:innen des "Anti-gendern-Volksbegehrens". Darüber wurde heute in einem öffentlichen Hearing im Gleichbehandlungsausschuss des Nationalrats diskutiert. Keine Frau werde eine Verbesserung durch Gendern gesichert, zeigte sich Initiator Stefan Grünberger überzeugt. Unterzeichnet wurde das Volksbegehren von 154.102 Personen.
Die Literaturwissenschaftlerin und Gleichbehandlungsexpertin Susanne Hochreiter sprach sich demgegenüber dezidiert für genderinklusives Formulieren aus. Nicht erwähnt zu werden, heiße, sprachlich ausgeschlossen zu sein. Das generische Maskulinum sei unpräzise und repräsentiere nicht ausreichend.
Die Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung, Sabine Krome, empfahl die Verwendung neutraler geschlechtsübergreifender Formulierungen wie Publikum, Mitglieder, Gäste oder Studierende, Beschäftigte und Teilnehmende. Genderstern, Doppelpunkt, Binnen-I oder Unterstrich im Wortinneren würden weder alle Geschlechterdiversitäten ansprechen noch zu den Satz- und Wortzeichen gehören.