News 16.10.2024, 12:06

Neue Ausstellung zur jüdischen Flucht nach dem "Anschluss"

"Aus dem Leben gerissen" heißt die Ausstellung, die Besucher:innen des Parlaments bis 26. November in der Säulenhalle besichtigen können. Sie erzählt die Geschichte von Jüdinnen und Juden, die Österreich nach dem Anschluss 1938 verlassen und in fremden Ländern neue Leben beginnen mussten.

Ihre Schicksale werden mit alltäglichen Gegenständen erzählt, die die Menschen während ihrer Flucht mit sich trugen und die zu Symbolen wurden: Wie ein Klapphocker, den Melanie Rabinowitsch mitnehmen musste, wenn sie mit ihrem Kind in den Park gehen wollte. Jüdinnen und Juden war es da schon verboten, sich auf Parkbänke zu setzen.

Eine Holzkiste mit Geburtstagskarte, die eine 15-Jährige zur Abreise geschenkt bekommen hat.

Yad Vashem leiht Objekte

Gegenübergestellt werden die alten Exponate mit Bildern jener Gebäude, die die Flüchtlinge zurücklassen mussten, und die immer noch das Wiener Stadtbild prägen. Für Kurator Michael Tal war das eine Möglichkeit, die Schicksale der jüdischen Opfer des NS-Regimes in die Gegenwart zu holen. Denn Antisemitismus sei keine Sache der Vergangenheit, so Tal.

Die Ausstellung wurde von der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem konzipiert, die auch die Exponate zur Verfügung stellt.