Rund 500.000 Roma und Sinti wurden Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau über 4.000 Angehörige der Volksgruppe ermordet. Seit 2015 gilt der 2. August in Europa als Gedenktag für Roma und Sinti – in Österreich seit vergangenem Jahr.
Parlament gedenkt der Opfer des NS-Völkermords an Roma und Sinti
Kranzniederlegung im Gedenken an hunderttausende Opfer
Bundesratspräsident Peter Samt und Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner legten im Namen der Parlamentsspitze Kränze nieder. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Volksgruppenbeirats der Roma, Emmerich Gärtner-Horvath und dessen Stellvertreter Andreas Sarközi, gedachten sie der Opfer.
Es sei ihm wichtig, dass Volksgruppen in Österreich nicht gegeneinander, nicht nebeneinander, sondern miteinander leben und dass die kulturellen Wurzeln, die Verschiedenartigkeit und das Gemeinsame geschätzt werden, erklärt der Vorsitzende der Länderkammer Peter Samt.
"Was einst mit Vorurteilen begann, endete in Lagern und Gräbern", betont Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner. "Wer heute noch schweigt, wenn Roma und Sinti oder andere Minderheiten angefeindet werden, hat aus der Geschichte nichts gelernt. Am Gedenktag hören wir hin, erinnern uns und geloben, niemals zu schweigen."
Im Rahmen der Veranstaltung wurde von dem Schauspieler Serge Falck ein Text aus dem Interviewprojekt "Mri Historija" des Vereins Roma-Service vorgetragen. Geschildert wird dabei die Lebensgeschichte von Anton Müller, einem Überlebenden der Konzentrationslager Auschwitz und Mauthausen.
Die Parlamentsspitze war bei der Kranzniederlegung mit Bundesratspräsident Peter Samt und Zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner vertreten.
Nationaler Gedenktag seit 2023
Der 2. August wurde 2015 vom Europäischen Parlament als europäischer Gedenktag anerkannt. Am 31. Jänner 2023 fasste der Nationalrat den einstimmigen Entschluss, den 2. August als nationalen Gedenktag einzuführen. Vergangenes Jahr folgte der entsprechende Ministerratsbeschluss der Bundesregierung.