News 02.04.2025, 19:11

Ukraine: Außenministerin Meinl-Reisinger sieht "Ball" bei Russland

Österreich kandidiert für Sitz im UN-Sicherheitsrat

Thema bei der Aussprache war auch die Kandidatur Österreichs für einen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger appellierte an die Abgeordneten, das Thema bei internationalen Kontakten "immer mitzunehmen". Multilaterale Organisationen wie die UNO seien wichtig, bekräftigte sie: "Wir wollen nicht, dass auf internationaler Ebene das Recht des Stärkeren gilt." In diesem Zusammenhang kritisierte sie auch Tendenzen, politische Interessen wieder verstärkt mit militärischem und wirtschaftlichem Druck umsetzen zu wollen.

Was die laufenden Bemühungen um Frieden in der Ukraine betrifft, merkte Meinl-Reisinger an, "der Ball liegt jetzt bei Russland". Ohne Zustimmung der Ukraine werde es aber keinen Friedensprozess geben, betonte sie. Sie pochte außerdem auf eine Einbindung Europas in die Verhandlungen, um einen nachhaltigen Frieden sicherzustellen. Beim Wiederaufbau der Ukraine sieht sie Chancen für österreichische Unternehmen. Den Westbalkan-Kurs ihrer Vorgänger will die Außenministerin fortsetzen.

Noch offen ist, wo im Außenministerium der Sparstift angesetzt wird. Meinl-Reisinger verwies auf den laufenden Budgetprozess, meinte aber, dass aufgrund der aktuellen Budgetlage eine Prioritätensetzung umso wichtiger sei.

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger diskutierte mit den Abgeordneten über aktuelle außenpolitische Themen

Drei Entschließungen

Besorgt zeigten sich die Abgeordneten über die Lage der Kinder im Kriegsland Ukraine. Sie stimmten deshalb einstimmig dafür, dass sich Österreich weiterhin auf allen Ebenen für den Schutz und die Unterstützung ukrainischer Kinder im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention einsetzt.

Aufgrund der aktuellen geopolitischen Spannungen spricht sich der Ausschuss außerdem für einen verstärkten Einsatz Österreichs gegen Atomwaffen aus. Österreich soll sich gemeinsam mit den europäischen Partnern und anderen gleichgesinnten Staaten für eine nuklearwaffenfreie Welt engagieren. Auch dieser Beschluss fiel einstimmig.

Eine breite Mehrheit – ohne Zustimmung der FPÖ – gab es gegen die Einschränkung der Rede-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit von LGBTIQ+-Personen in Ungarn. Hintergrund sind die seitens der ungarischen Regierung kürzlich verbotenen Pride-Paraden.

Neue Vorsitzende im Außenpolitischen Ausschuss ist SPÖ-Abgeordnete Petra Bayr.