Gesetzesnovelle soll rund hundert zusätzliche Hausapotheken absichern
Das Thema Hausapotheken ist in Österreich schon seit Jahren Gegenstand der politischen Diskussion. Auf der einen Seite wird es aus vielerlei Gründen als problematisch erachtet, wenn ÄrztInnen gleichzeitig eine Apotheke führen. Andererseits kommt es immer wieder zu Protesten der Bevölkerung im ländlichen Raum, wenn einer Hausapotheke das Aus droht. Die PatientInnen beklagen nicht nur oft unzumutbare Entfernungen bis zur nächsten öffentlichen Apotheke, sie fürchten auch, dass sich ohne Weiterbewilligung der Hausapotheke kein Nachfolger bzw. keine Nachfolgerin finden lässt, wenn der langjährige Landarzt in Pension geht. Nun sollen die entsprechenden Bestimmungen im Apothekengesetz zumindest teilweise gelockert und damit rund hundert zusätzliche Hausapotheken abgesichert werden. Der Gesundheitsausschuss des Nationalrats hat bereits grünes Licht gegeben. Die Grünen und die NEOS beurteilen das Vorhaben allerdings kritisch.
Weitere Beschlüsse des Gesundheitsausschusses betreffen die endgültige Auflösung des Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds und die Betrauung der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) mit neuen Aufgaben. Diese wird künftig etwa auch für die Koordination und die Suche nach passenden StammzellenspenderInnen verantwortlich sein. Außerdem diskutierten die Ausschussmitglieder über aktuelle EU-Vorhaben, mögliche Maßnahmen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln, das Pflanzenschutzmittel Glyphosat und Tierschutzfragen.
Weitere Informationen:
- Parlamentskorrespondenz Nr. 363/2016 (Hausapotheken, KRAZAF)
- Parlamentskorrespondenz Nr. 360/2016 (GÖG, EU-Vorhaben)
- Parlamentskorrespondenz Nr. 364/2016 (Weitere Themen)
- Novelle zum Tabakgesetz