News in einfacher Sprache 28.07.2023, 10:12

Abschaffung der kalten Progression

Kalte Progression entsteht dann, wenn der Steuersatz die Inflation nicht berücksichtigt. Wenn Menschen mehr Geld verdienen, kommen sie in eine höhere Steuerklasse und müssen höhere Steuern zahlen. Das Geld, das sie mehr verdienen, müssen sie für die gestiegenen Preise und die höheren Steuern ausgeben.

Im Herbst 2022 hat der Nationalrat die Abschaffung der kalten Progression beschlossen. Bei den Steuerklassen wird jetzt die Teuerung automatisch berücksichtigt: Die Steuerklassen werden um zwei Drittel der Teuerung erhöht. So kommen die Steuerpflichtigen mit ihrem Einkommen nicht so schnell in eine höhere Steuerklasse. Im ersten Jahr wurden die unteren beiden Klassen noch stärker erhöht, damit besonders Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen entlastet werden. So wird verhindert, dass es bei Lohnerhöhungen zu schleichenden Steuererhöhungen kommt.

Das Finanzministerium hat dem Parlament den Progressionsbericht 2023 übermittelt. Er dient als Grundlage für Entscheidungen zur Inflationsabgeltung für das Jahr 2024. Im Jahr 2024 wird eine Inflation von 9,90 Prozent auszugleichen sein.

Das Institut für Höhere Studien (IHS) und das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) haben analysiert, dass im Jahr 2024 die kalte Progression 3,655 Milliarden Euro betragen wird. 

Durch die automatische Anpassung der Steuertarife im Zuge der Abschaffung der kalten Progression sollen im Jahr 2024 2,471 Milliarden Euro ausgeglichen werden. Für die verbleibenden 1,184 Milliarden kann der Finanzminister weitere Maßnahmen zur Entlastung setzen.