News in einfacher Sprache 18.04.2023, 16:56

Bericht über Politik am Ring zum Thema: Lehrkräftemangel

Lehrkräftemangel

Am Montag, den 17. April fand zum 26. Mal die Internet-TV-Sendung des Parlaments "Politik am Ring" statt. An der Diskussionssendung haben Politiker:innen von allen 5 Fraktionen des Parlaments teilgenommen. Auch dabei waren die Expert:innen Andreas Schnider vom Qualitätssicherungs-Rat für Pädagog:innen-Bildung und Heidi Schrodt von der Initiative "BildungGrenzenlos".

Hintergrund zur Diskussion

Seit mehreren Jahren gibt es in Österreich einen Mangel an Lehrkräften. Dieses Problem wird in den nächsten Jahren noch größer werden, da bald viele Lehrer:innen in Pension gehen. Unterrichtsminister Martin Polaschek will das Problem mit der "größten Lehrkräfte-Offensive der Zweiten Republik" in den Griff bekommen. Doch was sind genau die Ursachen für den Lehrkräftemangel? Welche Verbesserungen sind im Schulsystem notwendig? Wie ist die Situation für Personen, die erst später im Leben in den Beruf der Lehrkraft gewechselt haben? Und wie denken viele über den Beruf der Lehrkraft: Traumjob oder Albtraum? Über alle diese Fragen wurde bei "Politik am Ring" diskutiert. Moderiert wurde die Sendung von Gerald Groß.

Die Diskussion am 17. April 2023

Das haben die Teilnehmer:innen bei der Diskussion gesagt: 

Rudolf Taschner (ÖVP)

Rudolf Taschner ist Bildungssprecher der ÖVP. Er sagte in der Sendung: Seit Jahren gibt es in Österreich weniger Geburten. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter. Wegen dieser Entwicklung kommen auch weniger junge Lehrkräfte nach, während gleichzeitig viele ältere Lehrkräfte in Pension gehen. Man konnte also vorhersehen, dass es zu einem Mangel an Lehrer:innen kommt. Wir arbeiten derzeit daran, dass sich etwas ändert.

Hermann Brückl (FPÖ)

Hermann Brückl ist Unterrichtssprecher der FPÖ. Er sagte: Das Problem konnte man schon vor 10 Jahren erkennen. Trotzdem hat Bildungsminister Martin Polaschek im letzten Jahr noch nichts dagegen unternommen.

Elisabeth Feichtinger (SPÖ)

Die Abgeordneten haben auch darüber diskutiert, ob der Beruf als Lehrkraft in der heutigen Zeit einen schlechten Ruf hat, und ob das dazu geführt hat, dass es jetzt zu wenige Lehrer:innen gibt. In der Diskussionssendung waren sich aber die meisten einig, dass das nicht der Grund für den Mangel an Lehrkräften ist. Sie sind eher der Meinung, dass die schlechten Rahmenbedingungen an den Schulen daran schuld sind. SPÖ-Abgeordnete Elisabeth Feichtinger sagte daher: Österreich soll weniger Geld ausgeben, um den Rufs des Lehrberufs zu verbessern. Stattdessen soll Österreich mehr in die Verbesserung der Rahmenbedingungen an Schulen investieren.  

Sibylle Hamann (Grüne)

Die meisten Teilnehmer:innen an der Diskussion waren sich einig, dass die Schulen mehr Unterstützungspersonal brauchen. Sibylle Hamann ist Bildungssprecherin der Grünen. Sie sagte: Lehrkräfte fühlen sich immer mehr überfordert. An den Schulen braucht es mehr Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen oder Sekretariate, um die Lehrkräfte zu entlasten und zu unterstützen. Die Regierung arbeitet gerade viel daran. 

Martina Künsberg-Sarre (NEOS)

NEOS-Abgeordnete Martina Künsberg-Sarre ist der Meinung: Die Schulen sollen eigenständiger arbeiten können. Man soll sich an Ländern wie Finnland und Estland orientieren. Dort sind im Schulsystem vor allem 3 Dinge wichtig: Eigenständigkeit statt Bürokratie, Wissenschaft statt persönliche Weltanschauung und Vertrauen statt Kontrolle.

Expert:innen Heidi Schrodt und Andreas Schnider

Danach sprachen die Teilnehmenden der Diskussion über Quereinsteiger:innen. Damit sind Personen gemeint, die eigentlich für einen anderen Beruf ausgebildet wurden und erst später als Lehrkraft zu arbeiten begonnen haben. Die Expert:innen Heidi Schrodt und Andreas Schnider sagten: Es ist wichtig, die Quereinsteiger:innen eng zu begleiten und zu unterstützen.

Nächste Sendung von Politik am Ring

Die nächste Sendung von Politik am Ring findet am Montag, dem 15. Mai 2023 statt. Sie wird wieder live ab 21 Uhr in der Mediathek des Parlaments und auf Facebook übertragen. Alle Folgen von Politik am Ring kann man sich dort dauerhaft ansehen. 

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