News in einfacher Sprache 30.10.2024, 17:45

Bevölkerung in Österreich wird älter: Experten-Forum im Bundesrat

In Österreich gibt es immer mehr ältere Menschen. Deshalb hat der Bundesrats-Präsident Franz Ebner zu einem Experten-Forum ins Parlament eingeladen.

Fachleute und Vertreter:innen der Politik diskutierten dabei über die Aufgaben in den Bereichen Gesundheit und Pflege und über Lösungen dafür.

Das waren die Teilnehmer:innen und ihre Beiträge

Regina Fuchs: Wie sich die Bevölkerung in Österreich entwickelt

Regina Fuchs sprach darüber, wie sich die Bevölkerung in Österreich in Zukunft entwickeln wird.

Für eine gute Einschätzung dieser Entwicklung braucht man verlässliche Daten. Nur dann kann die Politik Lösungen für neue Probleme planen und finden.

Zum Beispiel kann man derzeit nur schwer planen, wie viele Fachkräfte man in Österreich in Zukunft brauchen wird.

Regina Fuchs ist die Leiterin der Direktion Bevölkerungs-Statistik der Statistik Austria.

Monika Riedel: Die Folgen für das Pflegesystem

Im Vortrag von Monika Riedel ging es um die Folgen für das Pflege-System, wenn es immer mehr alte Menschen gibt:

  • Dann brauchen immer mehr Menschen Pflege.
  • Das wird mehr Geld kosten und man wird mehr Pflege-Leistungen benötigen.

Monika Riedel rechnet damit, dass Österreich bis zum Jahr 2030 17.000 bis 18.000 zusätzliche Personen für Pflege-Arbeiten braucht.

Monika Riedel ist Gesundheits-Ökonomin und Sprecherin für Pflege am Institut für Höhere Studien. Gesundheits-Ökonomie befasst sich mit den wirtschaftlichen Seiten des Bereichs Gesundheit.

Florian Bachner: 3 Probleme für das Gesundheits-System

Florian Bachner sprach von einem "Trilemma der Demografie im Gesundheitswesen". Das bedeutet: Es gibt 3 Probleme für das Gesundheits-System, wenn es immer mehr alte Menschen gibt. Und die 3 Probleme verstärken sich gegenseitig.

  • Alte Menschen brauchen mehr Gesundheits-Leistungen.
  • Es gibt immer weniger Menschen, die arbeiten. Damit gibt es auch immer weniger Personal für den Bereich Gesundheit.
  • Wenn weniger Menschen arbeiten, sinken die Einnahmen aus Steuern und Sozial-Abgaben. Dann fehlt auch Geld für das Gesundheits-System.

Florian Bachner ist der Leiter der Abteilung Gesundheits-Ökonomie und Gesundheits-System-Analyse von "Gesundheit Österreich".

Franz Kolland: Das Alter aus einer neuen Sichtweise

Franz Kolland meint, dass man das Alter anders sehen müsse als früher. Man soll bei einem Menschen nicht mehr nur auf die Zahl der Lebensjahre schauen, sondern auf die gesamte Persönlichkeit. Viele Dinge kann man heute selbst beeinflussen und viele Dinge hängen von den Lebens-Umständen des einzelnen Menschen ab.

Franz Kolland ist Soziologe und Leiter des Kompetenz-Zentrums für Gerontologie und Gesundheitsforschung der Karl-Landsteiner-Privatuniversität für Gesundheits-Wissenschaften. Gerontologie ist die Wissenschaft vom Altern.

Claudia Plakolm: Zivildienst ist besonders wichtig

Plakolm sprach darüber, was eine Bevölkerung mit immer mehr alten Personen für junge Menschen bedeutet. Sie betonte, dass der Zivildienst besonders wichtig sei. Beim Zivildienst können viele junge Männer im Bereich Soziales und Pflege arbeiten.

Claudia Plakolm ist Jugend-Staatssekretärin.

Nach den Vorträgen gab es eine Podiums-Diskussion. Die Themen dabei waren:

  • Gut gelungene Beispiele aus anderen Ländern
  • Die Zukunft der Pflege
  • Die Aufgaben und Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt
  • Das Alter für den Beginn der Pension
  • Die Geburten-Rate
  • Die wachsende Bedeutung von Gesundheit und Vorbeugung.

Zum Abschluss fasste Bundesrats-Präsident Franz Ebner die Herausforderungen der immer älteren Bevölkerung zusammen. Für ihn ist es wichtig, dass man auf die eigene Gesundheit schaut.