News in einfacher Sprache 12.09.2024, 18:41

Budgetausschuss: Pensionserhöhung und Steuerpaket sind auf dem Weg

Der monatliche Kinderzuschlag von 60 € für Familien mit wenig Einkommen soll verlängert werden. Die Pensionen werden im kommenden Jahr um 4,6 Prozent erhöht, höchstens um knapp 279 Euro. Es soll außerdem umfangreiche Neuerungen beim Dienstrecht geben.

Der Nationalrat wird vor den Wahlen wahrscheinlich nicht mehr viele Gesetze beschließen. Drei Vorhaben könnten er aber nächste Woche noch beschließen. Der Budgetausschuss hat diese drei Vorhaben weitergeleitet: das Progressionsabgeltungsgesetz 2025, ein Pensionspaket und eine umfangreiche Erneuerung des Dienstrechts für den öffentlichen Dienst. Es ist aber noch nicht ganz sicher, dass die Pensionserhöhung für das kommende Jahr samt Schutzklausel in dieser Form die nötige Zweidrittelmehrheit bekommt.

Gesetzlich ist vorgesehen, dass die Pensionen im kommenden Jahr um 4,6 Prozent höher werden. ÖVP und Grüne wollen allerdings, dass die Pensionen um höchstens knapp 279 Euro steigen. Dazu sollen auch alle Sonderpensionen zählen. Dafür braucht es entweder die Zustimmung der SPÖ oder der FPÖ. Aber die SPÖ hat einen Kritikpunkt: Im Gesetz steht zwar, dass für Personen, die im Jahr 2025 in Pension gehen, die Inflation abgegolten wird. Aber das gilt nur in Ausnahmefällen für Korridorpensionen. Diese können Personen bekommen, die vorzeitig in Pension gehen, weil sie schon lange in die Pension einzahlen.

In dem Gesetzentwurf steht außerdem, dass es für ein weiteres Jahr keine Aliquotierung der ersten Pensionserhöhung geben wird. Das heißt, wer 2024 in Pension geht, hat ab Jänner 2025 die volle Pensionsanpassung. Es ist egal, in welchem Monat die Person in Pension geht.

Der Kinderzuschlag für Familien mit wenig Einkommen wird verlängert

Durch die Abschaffung der kalten Progression stehen 651 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen Steuerzahler:innen entlastet werden. Im Progressionsabgeltungsgesetz 2025 steht, wie dieses Geld verteilt wird.

Geplant ist:

  • Alle Absetzbeträge sollen um 5 Prozent erhöht werden. Dazu gehören der Alleinverdienerabsetzbetrag, der Pensionistenabsetzbetrag und die Sozialversicherungs-Rückerstattung.
  • Das amtliche Kilometergeld für Autos, Motorräder und Fahrräder sollen auf 50 Cent erhöht werden.
  • Familien mit wenig Einkommen bekommen pro Monat eine Sonderzahlung von 60 Euro pro Kind. Das gilt für Kinder bis zum 18. Lebensjahr. Voraussetzung ist, dass ihnen ein Alleinerzieher- oder Alleinverdienerabsetzbetrag zusteht.

Im Dienstrecht für den öffentlichen Dienst soll es viele Erneuerungen geben. Zum Beispiel eine verpflichtenden Führungskräfte-Ausbildung, Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption oder einer besseren Bezahlung von Gesundheits- und Pflegepersonal in Justizanstalten und im Maßnahmenvollzug.

Diskussion über "Kassasturz"

Am Anfang des Ausschusses ist es vor allem darum gegangen, wie viel Geld dem Staat Österreich aktuell zur Verfügung steht und wie sich die finanzielle Situation entwickeln wird. Der Finanzminister hat in einer aktuellen Aussprache erklärt, dass er heuer mit einem Minus von rund 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts rechnet. Das Bruttoinlandsprodukt zeigt, wie viel ein Land wirtschaftlich leistet. Mittelfristig habe Österreich nicht mehr oder weniger Schulden. Auch langfristig liege das mögliche Wachstum der Wirtschaft seit der Finanzkrise immer um die 1 Prozent.

Der SPÖ-Abgeordnete Kai Jan Krainer hat gesagt, dass es gerade vor den Wahlen notwendig sei, der Bevölkerung "reinen Wein einzuschenken". Er hat dringend einen "Kassasturz" gefordert. Die FPÖ hat gesagt, dass die Regierung einen "Scherbenhaufen hinterlassen würde. Den NEOS ist es vor allem wichtig gewesen, dass es bei den Förderungen mehr Kontrolle gebe, damit es keine doppelten Förderungen für bestimmte Einrichtungen mehr gibt.

Einen Rückblick hat es bei der Behandlung des Bundesrechnungsabschlusses gegeben. Dieser ist mit den Stimmen von ÖVP und Grünen an den Nationalrat weitergeleitet worden. Budgetdefizit waren im vergangenen Jahr ungefähr 8 Milliarden Euro. Das ist deutlich weniger, als ursprünglich angenommen worden ist.

Der Antrag der Koalition zum European Sky Shield ist verschoben worden

Der "European Sky Shield" ist ein Plan für die Luftverteidigung von europäischen Staaten gegen Angriffe aus der Luft. Beratungen zu diesem Thema sind verschoben worden. Die Grünen haben als Grund genannt, dass man so kurz vor der Wahl nicht mehr so große finanziellen Ausgaben für den Staat beschließen wolle.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

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