Das Parlament im April 1945

Am 29. April hat die Provisorische Staatsregierung das Hohe Haus am Ring wieder als Parlamentsgebäude übernommen. Es hat einen Festakt gegeben. Zwei ehemalige Mitarbeiter der Ersten Republik waren dabei: Theodor Alt und Josef Meier. In den letzten Kriegs-Wochen ist das Gebäude fast völlig zerstört worden. Seit 1938 haben die Nationalsozialisten das Parlament als Wiener "Gauhaus" verwendet.

Im Frühling 1945 hat das Parlament nicht richtig arbeiten können. Es hat zu wenig Ausstattung und zu wenige Mitarbeiter*innen gegeben. Am 27. April 1945 sind zwei frühere Mitarbeiter zurückgekommen. Viele andere haben den Krieg nicht überlebt. Die Mitarbeiter haben Theodor Rudolf Alt und Josef Meier geheißen. Die beiden haben im Stenographenbüro gearbeitet. Sie haben zuerst für Staatskanzler Karl Renner gearbeitet. Am 29. April sind sie aber schon bei der Übergabe des Parlamentsgebäudes an die Provisorische Staatsregierung im Einsatz gewesen. Alt hat den Auftrag bekommen, ein neues Stenographenbüro aufzubauen.

Viele ehemalige Mitarbeiter des Stenographenbüros der Ersten Republik sind von den Nationalsozialisten ermordet worden. Andere sind in andere Länder geflohen und nicht mehr zurückgekommen. Ab Dezember 1945 haben im neuen stenographischen Dienst des Parlaments zum ersten Mal Frauen gearbeitet.