Vor allem vor Wahlen gibt es immer wieder Diskussion über mehr direkte Mitbestimmung. Aber die Wahl-Beteiligung ist in den vergangenen Jahrzehnten gesunken, meinte Frau Ehs. Das gilt vor allem für Wahlen auf der Ebene von Gemeinden und von Bundesländern. Das ist aber nicht nur in Österreich so. Deshalb sind immer mehr Politik-Wissenschaftler:innen für eine Wahl-Pflicht, betont Frau Ehs. Auch sie hat Verständnis für diese Idee.
Auch Wählen über das Internet könnte mehr Menschen dazu bringen, sich an Wahlen zu beteiligen. Frau Ehs bezieht das vor allem auf junge Menschen. Beide Fachleute halten es aber für schlecht, Wahlen nur online abzuhalten. Das wäre außerdem durch die Verfassung verboten, meint Frau Ehs. Denn alle Wahl-Berechtigten müssen ihr Wahlrecht ausüben können. Aber alle Maßnahmen, die das Wählen leichter und einfacher machen, sind willkommen. Frau Ehs nennt hier die Länder Litauen, Lettland und Estland als Vorbilder. Österreich nutzt bereits technologische Möglichkeiten, damit sich mehr Menschen bei der Entstehung oder bei der Änderung von Gesetzen einbringen. Zum Beispiel kann man Volksbegehren über das Internet unterschreiben. Und alle Bürger:innen können sich durch das "erweiterte Begutachtungs-Verfahren" über geplante Gesetze informieren und ihre Meinung dazu sagen.