News in einfacher Sprache 15.03.2024, 22:23

Die nächsten Sitzungen des Nationalrats am 20. und 21. März

Bau- und Wohnpaket

Die Bundesregierung hat Ende Februar ein Bau- und Wohnpaket angekündigt. Damit will die Regierung die Bauwirtschaft stärken. Bei der nächsten Nationalratssitzung am 20. März soll es Beschlüsse für erste Maßnahmen geben. Zum Beispiel sollen die Eintragung ins Grundbuch und Pfandrechtseintragungen beim Kauf von Häusern oder Wohnungen bis 500.000 € nichts mehr kosten. Es soll außerdem Steuervorteile geben, wenn Gebäude umweltfreundlich saniert werden. Das gilt auch für den Tausch von Heizungen.

Für die Bundesländer soll es Unterstützung bei den Zinskosten geben. Der Finanzausschuss hat schon zugestimmt, dass es mehr Geld für den Wohnschirm geben wird. Der Wohnschirm unterstützt Menschen bei zu hohen Wohnkosten. Er soll verhindern, dass Menschen aus ihren Wohnungen müssen, weil sie die Kosten nicht mehr bezahlen können. Es wird auch mehr Geld für den Reparaturbonus geben. Der Reparaturbonus ist eine Unterstützung für die Reparatur von Elektrogeräten.

Es gibt auch einige Punkte im Bau- und Wohnpaket, über die sich der Nationalrat noch nicht einig ist: Zum Beispiel ein Gesetz, damit man Leerstandsabgaben leichter einfordern kann. Leerstandsabgaben werden von Besitzer:innen eingefordert, wenn sie Wohnraum nicht vermieten. Damit soll Wohnraum auch zum Wohnen zur Verfügung stehen. Es gibt einen Entwurf zu diesem Gesetz, der zurück an den Verfassungsausschuss geht. Auch über den Handwerkerbonus muss der Nationalrat noch entscheiden.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt

Energiekostenzuschuss, Denkmalschutz, Verkauf der Meidlinger Kaserne

Die Abgeordneten werden bei den nächsten beiden Sitzungen außerdem über Folgendes beraten:

  • Es soll wieder einen Energiekostenzuschuss von 410 € für Neue Selbstständige geben.
  • Es soll besseren Denkmalschutz für historische Baudenkmäler geben.
  • Für die neue Digital-Uni in Linz muss es eine rechtliche Grundlage geben. Der Nationalrat muss dieses Gesetz noch beschließen.
  • Die Meidlinger Kaserne soll an die Bundesimmobiliengesellschaft verkauft werden. Sie soll ein "Sicherheitszentrum" werden. In der Kaserne sollen verschiedene Dienststellen des Innenministeriums unterkommen.
  • Außerdem sollen kleine Betrieben wieder Zuschüsse für Photovoltaikanlagen bekommen.
  • Auch für die Beleuchtung von Hindernissen für die Luftfahrt soll es neue Regelungen geben. Zum Beispiel soll es künftig nicht mehr nötig sein, dass Windräder in der Nacht dauerhaft blinken.

Neue Haftungsregeln für Bäume

Es gibt Änderungen im Altlastensanierungsgesetz. Unter anderem sollen weniger neue Flächen verbraucht werden, indem ehemalige Industrie- und Gewerbestandorte umgestaltet und neu genutzt werden. Außerdem soll es mehr Möglichkeiten geben, dass Verursacher von Umweltschäden die Kosten übernehmen müssen.

Die Regierungsparteien schlagen außerdem vor, dass es neue Haftungsregeln für Besitzer:innen von Bäumen geben soll. Damit soll verhindert werden, dass Bäume unnötig geschnitten oder gefällt werden. Dadurch wird es schwieriger, von den Besitzer:innen Geld für Schäden durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume zu bekommen. Bisher haben Besitzer:innen von Bäumen nachweisen müssen, dass sie an Schäden nicht schuld sind. In Zukunft müssen die Geschädigten nachweisen, dass die Baumbesitzer:innen ihre Pflichten nicht erfüllt haben.

Der Landwirtschaftsausschuss empfiehlt, dass die Berufsausbildung in der Land- und Forstwirtschaft in ganz Österreich gleich geregelt ist. Zum Beispiel die Lehrlingsausbildungen und Meisterprüfungen.

Außerdem soll es den neuen Lehrberuf "Berufsjagdwirtschaft" geben.

Es soll eine Änderung des Rotkreuzgesetzes geben. Das soll sicherstellen, dass das Österreichische Rote Kreuz und seine Zweigvereine ihre Steuern weiterhin als Körperschaften des öffentlichen Rechts bezahlen.

Die Abgeordneten werden sich bei den nächsten Sitzungen des Nationalrats mit der Lage von Jugendlichen in Österreich und der Situation von kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigen. Die Grundlage sind Berichte der Regierung.

Außerdem muss der Nationalrat über mehrere internationale Abkommen entscheiden. Dabei geht es zum Beispiel um die Verringerung von Luftschadstoffen und um die Sicherheit im internationalen Eisenbahnverkehr.

Man erwartet Entscheidungen unter anderem zu irreführenden Verpackungsgrößen im Lebensmittelhandel und den Schutz und Erhalt von historischen Schienenfahrzeugen.

Volksbegehren "Nehammer muss weg" und weitere Anliegen von Bürger:innen

Es wird wieder Diskussionen zum Volksbegehren "Nehammer muss weg" geben. Die Unterzeichner:innen des Volksbegehrens sind überzeugt, dass der Bundeskanzler für seine Position nicht geeignet sei. Das zeige sich zum Beispiel an seiner Unterstützung der Corona-Impfpflicht und der Haltung der Regierung gegenüber Russland.

Im Parlament sind 3 neue Volksbegehren eingelangt. Sie werden noch gelesen. Es geht um die Corona-Politik der Regierung und die Bezahlung von Pflegekräften.

Außerdem gibt es Petitionen und Bürgerinitiativen. Dabei geht es zum Beispiel um Haftstrafen für Klimakleber:innen, einen Stopp aller Bundesstraßen-Bauprojekte und Maßnahmen, damit die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen besser wird.

Die Sitzung am Mittwoch beginnt mit einer Aktuellen Stunde. Dort wollen die NEOS über Steuersenkungen diskutieren. Diese sollen die Teuerung stoppen. Am Donnerstag gibt es eine Fragestunde mit Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler.

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