News in einfacher Sprache 04.06.2025, 15:50

Expert:innen-Forum des Bundesrats zur Zukunft des Pensions-Systems

Diese Fragen standen im Zentrum eines Expert:innen-Forums im Parlament. Bundesrats-Präsidentin Andrea Eder-Gitschthaler hatte dazu eingeladen.

Die Bundesrats-Präsidentin sprach sich in ihren Eröffnungsworten dafür aus: Bei Reformen im Pensions-Bereich geht es zum einen darum, die Finanzierung nachhaltig zu sichern. Es geht zum anderen aber auch darum, die soziale Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu wahren. Dabei müssen die Bedürfnisse und Leistungen der älteren Generation berücksichtigt werden. Gleichzeitig muss man faire Perspektiven für die Jüngeren schaffen. Voraussetzung für längeres Arbeiten sind außerdem altersgerechte Arbeitsplätze und der flexible Übergang in den Ruhestand.

Expert:innen sehen Bedarf für weitere Reformschritte

Rudolf Mosler, Universitätsprofessor für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Salzburg, und der Ökonom Thomas Url halten das heimische Pensions-System grundsätzlich für gut, stabil und leistungsfähig.

Mosler bezeichnete die Erhaltung der finanziellen Nachhaltigkeit als einen ständigen Prozess. Dieser erfordert neben den bereits umgesetzten Anpassungen weitere Reformschritte.

Das sieht auch Url so: Er hält die Erhöhung des gesetzlichen Pensions-Antrittsalters für "dringend notwendig".

Beide Experten sprachen sich für eine rasche Umsetzung von Reformen aus, weil es lange Übergangsregelungen geben muss.

Für Bundesrats-Präsidentin Andrea Eder-Gitschthaler braucht es für ein längeres Erwerbsleben altersgerechte Arbeitsplätze.

Von Eigenverantwortung, Pensions-Säulen und Altersarmut

Steuerberaterin und Buchautorin Christiane Holzinger sprach sich für Eigenverantwortung mit klugen staatlichen Impulsen bei den Pensionen aus.

EcoAustria-Direktorin Monika Köppl-Turyna stellte den Arbeitsmarkt und das Pensions-Eintrittsalter in den Mittelpunkt. Sie wies darauf hin: Die Sanierung des Budgets wird eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahre bleiben. Es braucht eine ausgewogene Mischung aus drei Säulen bei den Pensionen, so Köppl-Turyna. Diese drei Säulen sind die gesetzliche Pension, die Betriebs-Pension und die private Vorsorge.

Ökonomin und stellvertretende WIFO-Direktorin Christine Mayrhuber hielt ihren Vortrag zum Thema Altersarmut als Herausforderung unserer Gesellschaft. Die Armut im Alter ist für sie die Spitze des Eisbergs struktureller Ungleichheiten. Besonders betroffen sind davon Frauen. Um Altersarmut entgegenzuwirken, müssen aus Sicht von Mayrhuber viele strukturelle Elemente berücksichtigt werden: zum Beispiel in der Bildung, am Arbeitsmarkt, im Sorgebereich, im Pensions-System und bei der Mitbestimmung.

Anschließend fand eine Diskussion mit dem Publikum statt. Dabei ging es unter anderem um das automatische Pensions-Splitting. Beim Pensions-Splitting können Eltern für die Jahre der Kindererziehung ihre Pensions-Gutschrift vom Pensions-Konto teilen. Bis jetzt ist das freiwillig. Beim automatischen Pensions-Splitting wäre das für alle Eltern eine Pflicht.

Die Expert:innen bewerteten diese Idee unterschiedlich.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

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