News in einfacher Sprache 19.06.2024, 21:17

Innenausschuss: Rechtsberatung von Asylwerber:innen wird verbessert

Im Innenausschuss ging es um die Unabhängigkeit der Rechtsberatung von Asylwerber:innen durch die Bundesbetreuungs‑Agentur, kurz BBU. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hatte davor festgestellt: Die Unabhängigkeit der Rechtsberatung für Asylwerber:innen und Fremde durch die BBU ist gesetzlich nicht ausreichend abgesichert. Das Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf wird verletzt. Ein Rechtsbehelf ist ein Gesuch, mit dem man eine behördliche oder gerichtliche Entscheidung anfechten kann.

Grüne und ÖVP legten nun einen Gesetzesantrag vor. Die Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit der Rechtsberater:innen soll abgesichert werden. Niemand soll ihnen vorschreiben dürfen, wie sie die Rechtsberatung zu machen haben. Damit sollen die Schwachstellen beseitigt werden, die der VfGH aufgezeigt hat. In der BBU soll ein eigener Geschäftsbereich Rechtsberatung eingerichtet werden. Der Gesetzesantrag enthält auch besondere Regelungen zum Kündigungs- und Entlassungsschutz von Rechtsberater:innen.

Die Oppositionsparteien sagten im Ausschuss, dass die BBU gute Arbeit macht. Kritik gab es von der SPÖ, weil es keine Begutachtungsfrist bei dem Initiativantrag der Koalitionsparteien gegeben hat. Die FPÖ wollte nicht zustimmen. Grund ist ein Qualitätsbeirat, der durch das Gesetz verpflichtend ist. Der Antrag wurde mit der Mehrheit der anderen Fraktionen angenommen.

Ausbau der Cyber-Sicherheit und Sicherheitspolizei-Gesetz

Eine Mehrheit aus ÖVP und Grünen sprach sich für die Umsetzung einer EU‑Richtlinie aus. Dadurch sollen gemeinsame Standards bei der Cyber‑Sicherheit für systemrelevante Einrichtungen und Unternehmen festgelegt werden. Zum Beispiel sollen Energieversorgungs-Unternehmen oder Krankenhäuser vor sogenannten Cyber‑Attacken im Internet geschützt werden. Das sind meist Angriffe auf Daten.

Dazu gab es ein Expertenhearing mit Othmar Lendl von GovCert Austria und Sebastian Kneidinger von epicenter.works. Innenminister Karner betonte: Bei der Umsetzung der Standards will man nach dem Grundsatz "Beraten statt Strafen" vorgehen.

Mit den Stimmen der Koalitionsparteien wurde im Innenausschuss eine Novelle des Sicherheitspolizei‑Gesetzes beschlossen. Die Sicherheitsbehörden sollen dadurch mehr Rechte und Möglichkeiten bei Durchsuchungen und Kontrollen haben.

Begriffe einfach erklärt

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